Der unerfahrene Soldat Keiji Kiriya muss seinen Tod immer und immer wieder erleben.
In den Gefilden der Science-Fiction sind Zeitschleifen, in die Menschen geraten und einen gewissen Zeitraum ständig aufs Neue durchleben müssen, ein beliebtes Thema. Auf der Leinwand verewigt wurde dieses faszinierende Dilemma durch Harold Ramis' geniale Komödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" von 1993. Ganz ohne den namensgebenden Nager, ohne Bill Murray und weitaus ernster kommt "All You Need Is Kill" daher, das übrigens die Vorlage für den kürzlich gelaufenen Kinofilm "Edge of Tomorrow" mit Tom Cruise und Emily Blunt ist.
Tokyopop hat jetzt in einem Aufwasch nicht nur die Light Novel von Hiroshi Sakurazaka, sondern auch den ersten Band der Manga-Adaption von Szenarist Rykosuke Takeuchi und Zeichner Takeshi Obata in den Handel gebracht. Hier begegnen wir dem jungen japanischen Soldaten Keiji Kiriya, der in einem Kampfeinsatz gegen die außerirdischen Invasoren namens Mimic stirbt. Doch plötzlich, wie aus einem Traum erwacht, durchlebt er den Tag nochmals, um erneut auf dem Schlachtfeld zu sterben.
Er erkennt, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist, und beginnt, sich sowohl körperlich als auch geistig zu stählen, um dem wiederkehrenden Tod von der Schippe springen zu können. Innerhalb weniger Stunden wird aus ihm ein geübter Kämpfer – zumindest in den Augen seiner Kameraden, denn diese wissen nichts von seinem Dilemma. Keiji agiert bald auf einer Augenhöhe mit der legendären Rita Vrataski, einer Elitesoldatin der verbündeten US Special Forces…
Alles hat ein Ende, auch der erste Manga-Band von "All You Need Is Kill". Und das ist – so viel sei an dieser Stelle verraten – mit einem Cliffhanger ausgestattet, der weniger mit Action als einer überraschenden Erkenntnis punkten kann. Bis dahin macht die Story alles richtig, um eine tolle Lektüre zu bieten: Ein Hauptcharakter mit Ecken und Kanten, der glücklicherweise nicht knietief in bei ähnlichen Kriegsszenarien stets drohendem Pathos watet, ein kleiner Schuss Humor und zwischenmenschliche Annäherung durch die Exoskelett-gepanzerte Seele. Cool!