Das Thema Lausbuben liegt David Füleki, seines Zeichens "Manga Madness"-Zampano vom Dienst, offensichtlich sehr am Herzen. Parallel zur Arbeit an
"Struwwelpeter – Die Rückkehr", seiner 2009 bei Tokyopop erschienen Variante von Heinrich Hoffmanns gestrengem Bilderbuch-Klassiker, entstand im Rahmen des drei Jahre zuvor gegründeten Verlags Delfinium Prints die Heftserie "78 Tage auf der Straße des Hasses", in der sich der gute Mann auf künstlerische Weise diversester Gewaltfantasien entledigte.
Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen, und Señor Fülekis Partnerschaft mit Tokyopop hat uns mit
"Blutrotkäppchen" und
"Serial Sausage Slaughter" zwei weitere Schläge ins Zwerchfell beschert. Seinen ersten selbstverlegten Streich hat er dabei aber nie vergessen und für die zweibändige Sammelband-Veröffentlichung "so ziemlich alles noch mal neu gemacht", wie wir aus dem Bonusteil der ersten Nummer erfahren.
Besagtes Extramaterial ist dann auch das, was in diesem Rahmen am meisten Sinn für geistig einigermaßen stabile Zeitgenossen ergibt, denn auf den über 160 Seiten zuvor wird gemetzelt, geschnetzelt, geschossen und geflucht, dass es eine Freude ist! Die Stringenz der Handlung beschränkt sich dabei im Wesentlichen auf den (angeblich) autobiografisch gefärbten Mordsspaß der Delfinium-Gründer Def (alias David Füleki) und Roy (Seyfert), der sie auf eine
"Battle Royale"-artige Insel führt. Da der hier entfaltete Wahnsinn schwer zu beschreiben ist, am besten einen Fünfer beim Schnaps einsparen und stattdessen in diesen ersten Band investieren!