Der Beststeller von Markus Heitz punktet auch als Comic mit einer spannenden Handlung in einer unglaublich lebendigen Welt.

Mit seinem Roman "Die Zwerge" gelang einem der mittlerweile bekanntesten deutschen Autoren im Jahr 2003 der Durchbruch, der sich in den kommenden Jahren auch international fortsetzte und bisher drei Nachfolgebände hervorgebracht hat. Mit einer Umsetzung als Hörbuch erfolgte bereits 2006 der Sprung in ein anderes Medium, während sich spätere Pläne für einen Kinofilm zerschlugen. Der aktuelle Stand des Projekts ist, dass es als Fernsehserie unter internationaler Beteiligung umgesetzt werden soll.
Um die Wartezeit zu überbrücken, bietet sich die Comic-Adaption des ersten Romans hervorragend an. Auf Anregung des Splitter Verlags tat sich Markus Heitz mit dem Autor Yann Krehl und Zeichner Che Rossié zusammen, um die Handlung in insgesamt vier geplante Bände zu gießen. "Tungdil" erzählt die Geschichte des Zwergs Tungdil Bolofar, der vom Menschen und Magus Lot-Ionan aufgezogen wurde und nichts von seiner Abstimmung weiß.
Ein Botengang zu einem befreundeten Kollegen seines Meisters wird zum Auftakt eines gewaltigen Abenteuers, in dessen Verlauf Tungdil in den verzweifelten Kampf der fünf Zwergenreiche gegen Heerscharen von Orks und Oger verwickelt wird. Jeder, der auf deren sogenanntem Toten Land stirbt, kehrt wieder und verstärkt die Truppen des Bösen. Mit im Bunde sind auch die unheimlichen, dunklen Verwandten der Elben, die Albae, die nun die sieben Reiche der Menschen attackieren. Ein neu zu wählender Großkönig der Zwerge soll einen Befreiungsschlag führen, doch der als sicher geltende Gewinner hat nicht mit Tungdil gerechnet.
Während Yann Krehl Splitter-Connaisseuren von "Frostfeuer" und "Wolkenvolk" ein vertrauter Name sein dürfte, stellt der Auftakt von "Die Zwerge" die erste große Comic-Arbeit von Che Rossié dar. Und der Mann macht seine Sache sehr gut, soviel kann man bereits jetzt konstatieren – Markus Heitz, für dessen "Justifiers"-Spiel er bereits Illustrationen gestaltete, hat mit dieser Wahl ein gutes Händchen bewiesen. Yann Krehl steht dem in nichts nach und bewältigt die schwierige Aufgabe, die Essenz einer gewaltigen Textmenge auf begrenztem Platz unterzubringen, bis auf die eine oder andere, vielleicht etwas zu dicht gestaltete Seite, mit Bravour. "Flesh For Fantasy"!