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Die drei ??? 165

Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den unheimlichen Blutflecken, die man in den Wäldern des Nationalparks entdeckt hat?

(C) Europa/Sony Music / Die drei ??? 165 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenHinaus in die freie Natur. Justus, Peter und Bob haben Rocky Beach hinter sich gelassen, um Bobs Vater für ein paar Tage bei seiner Arbeit in den Yosemite Nationalpark zu begleiten. Gleich zu Beginn ihres Aufenthalts werden sie Zeugen einer spektakulären Bergrettung, in deren Verlauf die Jungen Jeanne Chase und ihren Sohn Randy kennenlernen. Dieser ist es dann auch, der mit einem neuen Fall an die "drei Fragezeichen" herantritt. Unterhalb des Half-Dome, einem der bekanntesten Berggipfel des Parks, ist der Sohn der Rettungspilotin mehrmals auf frisches Blut im Gras gestoßen. Niemand schenkt seinen Beobachtungen Glauben, da außer ihm niemand die Spuren entdecken konnte. Selbst der örtliche Ranger nimmt die Aussagen nicht ernst.


Die Junior-Detektive bieten ihm ihre Hilfe an. Kaum nehmen die drei Freunde ihre Ermittlungen auf, spitzen sich die Ereignisse zu. Auf Justus wird geschossen! Zum Glück wird er nur leicht verletzt, aber dem Täter gelingt die Flucht. Schnell stehen erste Verdächtigungen im Raum. War es tatsächlich der geistig zurückgebliebene, aber harmlose Sohn der Lodge-Besitzerin, der auf Justus feuerte? Oder steckt jemand anderes hinter den Vorkommnissen? Immer weitere Verdächtige treten auf den Plan und erschweren die Ermittlungen. Doch die drei Fragezeichen bewahren einen kühlen Kopf und setzen alles daran, die seltsamen Ereignisse im Yosemite Nationalpark aufzuklären.


"Im Schatten des Giganten" ist einer jener Folgen der "drei Fragezeichen", die sich nicht mit einem Fall begnügt, sondern gleich zwei Fälle für die Nachwuchsdetektive bereithält. Was in vielen Geschichten der drei problemlos funktioniert, geht hier leider nicht auf. Da die erste Geschichte zu schwach war, für eine größere Zeitspanne die Spannung aufrechtzuerhalten, entschloss sich die Autorin, eine weitere Story zu etablieren, leider konnten die Handlungsfäden nicht miteinander verknüpft werden, sodass der zweite Fall wie ein lieblos angehängter Fremdkörper wirkt. Zusammengenommen präsentiert "Im Schatten des Giganten" zwei solide Kriminalfälle ohne besondere Höhepunkte.


Um den Hörer nicht bereits nach kurzer Zeit zu verlieren, wird eine große Anzahl an Actionsequenzen eingeschoben, die durchaus zu überzeugen wissen. Dramatik wird in diesem Fall großgeschrieben, der erste Detektiv wird angeschossen und es kommt zu lebensbedrohlichen Szenen am Berg. Diese Momente wetzen so manche inhaltliche Scharte wieder aus, machen aus der 165. Folge der "drei Fragezeichen" allerdings allenfalls eine mittelmäßige Folge. Was eigentlich verwundert, denn die Hintergründe beider Fälle sind durchaus aktuell und passen in den Kontext der Serie. Auch der Handlungsort ist gut gewählt und verspricht eine spannende Geschichte.


Warum diese letztlich hinter den geweckten Erwartungen zurückbleibt, ist der Umstand, dass man allzu schnell weiß, wie der Hase läuft und den Täter errät. Die Geräusche sind wie immer bei den "drei Fragezeichen" äußerst passend und schaffen es mühelos, den Hörer in die atemberaubende Gebirgskulisse des amerikanischen Nationalparks zu versetzen. Alle Szenen in der freien Natur, egal ob Wald oder auf dem Gipfel des Berges,  sind realistisch interpretiert worden und man kommt bei diesem Hörspiel voll auf seine Kosten. Bei den Musikstücken wurde auch in diesem Fall auf das bewährte Konzept zurückgegriffen, neue Kompositionen gleichwertig neben bereits bekannten Musikstücken in die Geschichte zu integrieren. So ist bei "Im Schatten des Giganten" ein Stück zu hören, das bereits in der Jubiläumsfolge 100, "Die Toteninsel", sehr präsent war.


Neben den Hauptakteuren kommt wieder fast ein Dutzend weiterer Rollen zum Einsatz. Dazu zählen alte Bekannte wie Katja Brügger, Detlef Bierstedt und Volker Bogdan, die bereits in unzähligen Hörspielen ihr Können unter Beweis gestellt haben und auch in diesem Fall überzeugen können. Besonders hervorheben muss man allerdings Robert Steudtner in seiner Rolle des behinderten Sohns Finn. Seine Performance ist glaubwürdig, ohne dabei jemals ins Peinliche zu kippen. Respekt, wie ausdrucksstark man allein mit seiner Stimme agieren kann.


Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich sind wie immer eine Bank und schaffen es, den Hörer dazu zu animieren, auch schwächere Folgen mehrmals zu konsumieren. Nach vier guten Episoden ist "Im Schatten des Giganten" die erste schwächere Folge der 160er Folgen. Sicherlich ist man weit davon entfernt, eine enttäuschende Folge produziert zu haben, allerdings kann man sich dieses Mal nur im Mittelfeld positionieren.  


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Europa/Sony Music




 


 
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