Wie entfesselt wüten der Joker und Enfer in Gotham City. Dazu ist es dem Joker gelungen, Batman derart in Misskredit zu bringen, dass die Öffentlichkeit dessen Kopf fordert.
Kann man Batman noch vertrauen? Ist er tatsächlich der Beschützer der Stadt, der nach Einbruch der Dunkelheit die Straßen Gotham Citys sicherer macht? Wenn man der Presse glaubt, so hat der früherer Vertreter von Gesetz und Ordnung die Seiten gewechselt und reiht sich ein in die lange Liste der Superschurken. Tatsächlich scheinen die Medien Recht zu haben, schließlich ist eine junge Frau durch das Batmobil schwer verletzt worden und schließlich ihren Verletzungen erlegen. Niemand ahnt, dass Batman beraubt wurde und nun der Joker im Gewand des Dunklen Ritters ohne Rücksicht immer neue Verbrechen verübt.
Doch als wenn das allein noch nicht schlimm genug wäre, tyrannisiert ein weiterer irrer Verbrecher die Menschen und legt quer über die Stadt verteilt immer neue Brände. Enfer, dem geisteskranken Pyromanen, bereit es eine diabolische Freude, ganze Viertel in Rauch aufgehen zu sehen. Die Ordnungskräfte Gothams stoßen an ihre Grenzen und versuchen alles, den beiden Gangstern Einhalt zu gebieten. Für Batman steht alles auf dem Spiel, was er sich nach dem Tod seiner Eltern aufgebaut hat, der einzige Weg um seinen Ruf wiederherzustellen, besteht darin, dem Treiben des Jokers und Enfers ein Ende zu setzen.
"Spiel mit dem Feuer" setzt den zweiten Hörspiel-Zyklus "Inferno" aus dem Batman-Universum fort.
Der Auftakt bot dem Hörer bereits einiges an Action und Überraschungen. Dem Joker gelingt nun ein empfindlicher Tiefschlag gegen seinen Widersacher Batman, in dem er in die Bathöhle eindringt und wichtige Ausrüstungsgegenstände stiehlt, außerdem wird auch Batmans Butler Alfred lebensgefährlich verletzt.
Doch bevor man mehr über die Verfassung Alfreds und die Pläne des Dunklen Ritters erfährt, konzentrieren sich weite Strecken dieses Hörspiels auf die durchgeknallten Superschurken, die Gotham zu einem gefährlichen Ort machen. Dem Hörer werden weite Passagen aus den Blickwinkeln von Enfer und dem Joker geschildert, wobei man auch einiges über die Geschichte und Motivationen der beiden Ausnahmekriminellen erfährt. Nur selten nehmen sich kommerzielle Hörspiele so viel Zeit, ihren Figuren Tiefe zu verleihen und sie über austauschbare Statisten hinauszuheben.
Durch die längeren Ausflüge in die Gedankenwelt der beiden Figuren nehmen im zweiten Teil von "Inferno" Monologe einen großen Raum ein, was das Tempo dieser Erzählstränge deutlich drosselt. Diesen Momenten gegenüberstehen wieder einmal jene Szenen, in denen das Comichafte deutlicher hervortritt und ein hohes Maß an Action das Geschehen dominiert. Diese fallen im Gegensatz zum ersten Teil deutlich geringer aus, können aber wie auch im Vorgänger auf ganzer Linie überzeugen und vermitteln dem Hörer das Gefühl, den Soundtrack eines Kinofilms zu lauschen.
Um die in Gotham vorherrschende Stimmung hinaus an die Lautsprecher zu transportieren, lässt man stellvertretend für die Menschen auf der Straße Vertreter der örtlichen Presse zu Wort kommen, die in ihren Artikeln die Meinung der Menschen widerspiegeln. So wird schon zu Beginn klar, dass die Bevölkerung keinesfalls geschlossen hinter ihrem Beschützer steht Fragen zu stellen beginnt. Ein Stilmittel, das gerade im Zusammenhang mit der schwierigen Lage Batmans in diesem Teil der Geschichte eine zusätzliche Perspektive auf das Geschehen aufmacht und zeigt, wie perfide der Plan des Jokers letztendlich ist.
"Spiel mit dem Feuer" fällt deutlich ruhiger aus als der Auftakt und lässt den Charakteren Zeit, sich zu entfalten. Dabei verlieren die Produzenten aber keinesfalls aus den Augen, die Rahmenhandlung weiter voranzutreiben und die reichlich vorhandenen Hintergrundinformationen mit einer gehörigen Portion an Spannung und Action zu garnieren. Erneut schaffen es die verwendeten Geräusche, die finstere Metropole Gotham City in all ihrer verdorbenen Pracht zum Leben zu erwecken. Nie künstlich oder überdreht, sondern natürlich und realistisch kreieren die Macher eine beeindruckende Soundkulisse.
Wie gewohnt kommt auch dieses Hörspiel mit einem hochkarätigen und breit aufgestellten Sprecherensemble um die Ecke, darunter viele markante Stimmen wie Helmut Krauss, Reent Reins und Jürgen Thormann. Zu etwas Besonderem machen diese Produktion allerdings zwei Stimmen, Patrick Bach als Enfer und Christian Rudolf als Joker. Beide schaffen es, den permanent unter der Oberfläche lauernden Wahnsinn ihrer Figuren gekonnt in Szene zu setzen. Ihnen glückt es scheinbar problemlos, die auf den ersten Blick "normalen" Momente der Charaktere mit den Eruptionen des Irrsinns zu kombinieren.
Allein mit den Mitteln der Stimme kriechen hier die Gedanken zweier Wahnsinniger aus den heimatlichen Lautsprecherboxen. Für diese Leistung gibt es schlicht und ergreifend nur ein Wort: Brillant. Weniger Action, dafür deutlich mehr Tiefgang vermittelt der zweite Part des neuen Vierteilers. Wer schon immer einmal in den Genuss einer geballten Ladung des Jokers kommen wollte, ist hier genau richtig.