"Hulk kriegt dich, Betty. Hulk ist so geil auf dich…"
Das Ultimate-Sublabel ist eine der großen Marvel-Erfolgsgeschichten der 2000er Jahre. Gestartet unter der Ägide des damals frisch inthronisierten Chefredakteurs Joe Quesada setzte sich das ehrgeizige Projekt das Ziel, neue Leserschichten mit frischen Abenteuern seiner Helden zu gewinnen, ohne auf den über Dekaden angehäuften Continuity-Ballast Rücksicht nehmen zu müssen. Den Start markierte Brian Michael Bendis` "Ultimate Spider-Man", dem sich aufgrund des überragenden Zuspruchs von Kritikern und Käufern bald die "Ultimate X-Men" des späteren Comic-Superstars Mark Millar anschlossen.
Gemeinsam mit Zeichner Bryan Hitch startete er auch die "Ultimates", das Ultimate-Ebenbild der Avengers. Darin versucht S.H.I.E.L.D.-Boss Nick Fury, mehrere Superhelden zu einem schlagkräftigen Team im Dienste der US-Regierung zu vereinen, was sich als gar nicht so einfach erweist. Vor allem als der legendärste von ihnen, der 1945 verschwundene Captain America, plötzlich wieder aus dem Meer gefischt wird und damit die Bemühungen des anscheinend vom Hulk befreiten Bruce Banner untergräbt, eine neue Supersoldaten-Formel zu entwickeln. Mit dramatischen Folgen für das Team und vor allem Manhattan…
Wie immer genügt es Mark Millar, eine winzige Schraube im Gefüge seiner Geschichte zu drehen, um diese in die passende Richtung zu lenken. Im Fall des ersten "Ultimates"-Arcs, den Bryan Hitch mit seinem berühmtgewordenen Widescreen-Stil veredelt hat, ist dies der nicht besonders freundliche Umgang mit Bruce Banner, der nicht nur von seiner Verlobten ordentlich Prügel psychischer Natur einstecken muss. Gespickt mit allerlei zeitgenössischen und popkulturellen Anspielungen, wie man es von Millar gewohnt ist, kommt unterm Strich eine äußerst kurzweilige Lektüre heraus, die sich den weitgehenden Verzicht auf Actionszenen locker leisten kann.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Hachette
Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf
www.zeit-fuer-superhelden.de.