Österreich und die Schweiz als Austragungsort eines Kampfws, der bis auf Hannibal und seine historische Alpenüberquerung zurückgeht?

Die Familie Duck verspricht ein spannendes Abenteuer, das sie diesmal in Gefilde treibt, die dem Leser aus dem deutschen Sprachraum nicht ganz unbekannt sind. Dagoberts Erzfeind Klaas Klever hat sich in der Geschichte weit zurückgewagt, um seinem Rivalen den so begehrten Zaster abzuluchsen. Bis ins Jahr 218 vor Christus, um genau zu sein. Zu dieser Zeit nämlich hat der karthagische Heerführer Hannibal seine Armee samt Elefanten über die Alpen bugsiert und den Römern schlaflose Nächte beschert.
Doch es geht Klaas Klever nicht um die militärische Meisterleistung, sondern um die Elefanten. Das Erfüllen eines uralten Vertrags aus dieser lange vergangenen Zeit führt dazu, dass Onkel Dagobert loszieht und den letzten Nachfahren dieser heldenhaften Elefanten finden muss – ansonsten verliert er sein gesamtes Vermögen an Klaas Klever und muss dessen Münzen polieren. Das darf natürlich nicht geschehen und so machen sich Dagobert und Donald samt Tick, Trick und Track zuerst in die Schweiz auf, um den ominösen Dickhäuter zu finden.
Mehr als 2000 Jahre, nachdem die Elefanten das Gebirge bezwungen haben, gestaltet sich das jedoch alles andere als einfach und da ist auch noch Klaas Klever, welcher den Erfolg der Suche natürlich mit allen Mitteln verhindern will. So beginnt ein nicht immer faires Wettrennen um einen grauen Riesen, der allein das Vermögen von Onkel Dagobert sichern kann. Dabei verschlägt es die Familie anfangs quer durch die Schweiz.
Genf, Bern, Basel und Zürich sind Stationen, in denen die Ducks nach dem Dickhäuter suchen, bevor es sie kurz nach Liechtenstein verschlägt. Doch nicht nur an einer Front wird hier der Kampf um Dagoberts Vermögen geführt, denn während Donald und seine Neffen den Elefanten suchen, versucht Onkel Dagobert verzweifelt, auf bürokratischem Wege den Schaden zu begrenzen. Liechtensteins Banken können jedoch bei weitem sturer sein als ein Elefant mit bedeutender Ahnenreihe.
Es dauert nicht lange und die Ducks geraten auch nach Österreich, wo der größte Teil ihrer Elefanten-Odyssee stattfindet. Von Innsbruck geht es nach Klagenfurt, Graz, Salzburg, Linz und schließlich in die Hauptstadt Wien. Dabei scheuen die Ducks vor keinerlei Hindernis zurück, egal ob das nun Unfälle mit Käsefondue, wildgewordene Rinderherden auf der Skisprungschanze in Innsbruck oder Elefanten im Wiener Riesenrad sind. Nichts kann unsere wackere Entenfamilie aufhalten.
Neben der gesammelten Elefanten-Story in einem Band ist es vor allem das Lokalkolorit der jeweiligen Länder, das dem Abenteuer zusätzlich Leben einhaucht. Geschichtlich wie immer korrekt und informativ, gibt es abseits der Story immer wieder einzelne Seiten zu Traditionen, Bräuchen und Sitten der jeweiligen Länder. Letztlich sind es jedoch vor allem die sprachlichen Variationen, die diesem besonderen Band das gewisse Etwas und zusätzlichen Humor verleihen.
Gezeichnet vom Deutschen Jan Gulbransson, der nebenbei auch der einzige lizenzierte Disney-Zeichner in Deutschland ist, entstand hier eine Geschichte vor historischem Hintergrund, die jedoch wunderbar an die neue Zeit angepasst wurde und mit Österreich und der Schweiz als Grundthema ein weiteres Highlight bietet. Lustig, sympathisch und originell überzeugt dieser Band auf allen 64 Seiten sowohl durch die Geschichte als auch durch sein geografisches Umfeld.