Das Spin-off, das die Geschichte von Math und Engus erzählt, ist kein Stück weniger grandios als die Hautpserie.
Seit 2010 verwöhnt der Splitter Verlag Fans von bildgewaltiger Fantasy mit Roman Le Bretons großartiger Saga
"Arawn" rund um den titelgebenden Herrscher der Hölle. Bevor im Frühjahr 2015 der sechste und abschließende Band erscheinen wird, gibt es jetzt eine Möglichkeit, die Wartezeit auf angenehme Weise zu verkürzen. "Die Chroniken von Arawn", im bewährten "Splitter Double"-Format erschienen, gewähren neue Einsichten in die düstere Familiengeschichte von Arawn.
Gemeinsam mit seinem früheren Vertrauten Owen (beziehungsweise dem, was von ihm übrig ist) erfahren wir Leser Details aus dem Leben zweier Brüder von Arawn, nachdem sich die gemeinsamen Wege trennten. Math, der später nach der
Schlacht von Cad Goddun Arawns Frau Deirdre und den gemeinsamen Sohn Gwern töten wird, gelangt über den Seeweg zur Insel Erin, um dort den Weg zur Macht anzutreten. Engus hingegen, der Arawn einst die Treue schwor, reißt sich den verräterischen Blutkessel unter den Nagel und steigt zum wahnsinnigen Despoten und lebenden Gott auf.
Die stets gefährlichen Klippen, mit einem Ableger einer tollen Serie einen Bauchfleck zu landen, umschiffen die "Chroniken" mühelos. Roman Le Breton lässt nichts anbrennen und tischt die gewohnt geschmackvolle Kombination aus Blut, Beuschel und Zynismus auf. Auch optisch zeigt das Spin-off keine Blöße, denn Tomàs Giorello und Bertrand Benoît vertreten Sébastien Grenier, den Hauptzeichner von "Arawn", mehr als würdig. Alles in allem ein tolles Lesevergnügen zum budgetschonenden Preis!