Eine Nachbarin von Tante Mathilda wird ermordet. Wie sich herausstellt, ist es zum Glück nur ein Porträt, das gemeuchelt wird, doch wer ist der Unbekannte, der die Bilder der Bewohner Rocky Beachs bluten lässt?
Über dem Gebrauchtwarenhandel von Titus Jonas brauen sich dunkle Wolken zusammen. Die erst vor kurzem erworbenen 13 Bilder eines unbekannten Malers entpuppen sich als Diebesgut. Sie stammen aus dem Ausland und wurden bei der Anlieferung beim örtlichen Kunstmuseum gestohlen. Der neue Gehilfe der Familie Jonas kann sich nicht erinnern, wer ihm die Bilder verkauft hat, doch als ob das noch nicht schlimm genug wäre, hat er bereits einige der Bilder an Kunden veräußert. Es versteht sich von selbst, dass Justus, Peter und Bob alles daransetzen, Justus Onkel zu helfen und die Bilder wiederzufinden.
Doch dies gestaltet sich schwieriger als zunächst vermutet, denn die drei Fragezeichen sind nicht die einzigen, die sich auf der Suche nach den verschwundenen Gemälden befinden. Dazu kommt ein weiterer Fall, der die Juniordetektive im Atem hält. Ein Unbekannter entführt Familienporträts und fordert Lösegeld, falls niemand zahlt, zerstört er die Bilder. Stehen der Erpresser und die verschwundenen Gemälde in einem Zusammenhang? Justus, Peter und Bob sehen sich mit einem ihrer undurchsichtigsten Fälle konfrontiert.
Folgen, in denen es um Kunstraub und insbesondere um den Diebstahl wertvoller Gemälde geht, gehören bei den drei Fragezeichen zum guten Ton und sind eng mit dem Namen Victor Hugenay verbunden. Umso erfreulicher, dass man mit dieser Folge nicht in altbekannte Muster verfällt und den erwähnten Meisterdieb erneut strapaziert und stattdessen eine neue, eigenständige Geschichte erzählt. Doch eigentlich wird dies der Folge nicht gerecht, denn "…und die blutenden Bilder" erzählt seit längerer Zeit wieder einmal die Geschichte zweier Fälle, die lediglich lose miteinander verknüpft und schließlich auf gewohnte Art aufgelöst werden.
Erfreulich ist dabei, dass der rote Faden der Handlung nicht aus den Augen verloren wird und es einer endlosen und nicht nachvollziehbaren Auflösung durch Justus Bedarf, um die hanebüchene Geschichte aufzuklären. "…und die blutenden Bilder" hingegen ist jederzeit schlüssig und auch die endgültige Klärung des Falles weiß zu gefallen. Garniert wird die Suche nach den verschwundenen Bildern durch einige Erinnerungen an die Vergangenheit der drei Detektive. So finden die ehemaligen Gehilfen von Onkel Titus, Patrick und Kenneth, Erwähnung und auch "der Potter", der bereits im Fall "und die flammende Spur" in Erscheinung trat, spielt eine Rolle.
Die verwendeten Musikstücke waren seit jeher eine Bank bei den "drei Fragezeichen", kaum einer anderen Serie ist es über so viele Jahre gelungen, mit immer neuen Instrumentalstücken die Stimmung der Geschichte erfolgreich zu transportieren. Da macht auch "…und die blutenden Bilder" keine Ausnahme und bietet eine gesunde Mischung aus bekannten und neuen Soundcollagen. Wieder einmal sind über ein Dutzend Stimmen im Einsatz, um den Fall der Juniordetektive mit Leben zu füllen. Die drei Hauptakteure agieren dabei in gewohnter Art und Weise und liefern eine gute Performance ab, schließlich sind die Jungs aus Rocky Beach mittlerweile so etwas wie ihre zweite Haut.
Alle anderen Sprecher können ebenfalls in ihren Rollen überzeugen, lediglich eine Ausnahme trübt den Gesamteindruck ein wenig. Es dürfte jedem klar sein, dass die Figur des "Brock" eher simpler Natur zu sein scheint, allerdings trägt Guido A. Schick doch ein bisschen zu dick auf und interpretiert seine Rolle am Rande zur Debilität. Die 161. Folge kann mit einer gut durchdachten und ansprechend produzierten Geschichte punkten, die die drei Detektive in jener Form präsentiert, die dieser Serie zu ihrer Ausnahmeposition verholfen hat. Alte Hasen und Neueinsteiger dürften mit dieser Episode gleichermaßen auf ihre Kosten kommen und sich über eine Stunde gut unterhalten fühlen. Hier gibt es nichts zu meckern und man kann bedenkenlos zugreifen.