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Die Elfen 10

Der Krieg zwischen Elfen und Trollen wird zunehmend brutaler geführt und fordert immer mehr Opfer.

(C) Folgenreich/Universal Music / Die Elfen 10 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer Konflikt zwischen Trollen und Elfen weitet sich aus und greift erneut auf die Gefilde der Menschen über. In Albenmark stehen die Zeichen schlecht für die elfischen Verbände. Die Trolle rücken unerbittlich nach Süden vor und zwingen sie, eine Stadt nach der anderen ihren Feinden zu überlassen. Im Fjordland ist es dem Elfen Elodrin gelungen, die Menschen auf seine Seite zu ziehen und erneut gegen die Trolle zu kämpfen. Niemand hat geahnt, wie erbarmungslos Elodrin gegen seine Gegner vorgehen würde.


In einem entsetzlichen Blutrausch metzelt der Elf die Frauen und Kinder der Trolle nieder. Eine Reaktion der Trolle lässt nicht lange auf sich warten. Ohne Gnade geht Fürst Orgrim gegen Menschen und Elfen gleichermaßen vor und übt Vergeltung. Das Verhältnis der Völker zueinander ist über Jahre vergiftet. Während der Krieg weiterhin wütet, versucht Elfenherrscherin Emerelle, die von ihr zerstörten Albenpfade wiederherzustellen, doch um an ihr Ziel zu gelangen, muss sie einen hohen Preis zahlen. Einen Preis, der auf ewig einen dunklen Fleck auf ihrem Namen hinterlassen wird.


All jene, die immer wieder behaupten, Fantasy-Literatur wäre bloßer Eskapismus, werden erneut von Bernhard Hennen, einmal mehr eines Besseren belehrt. Die zehnte Episode behandelt erneut eine Thematik, die nur allzu präsent unsere Medien bestimmt. Was passiert, wenn ein Krieg eskaliert, und – wenn es so etwas tatsächlich gibt – noch schmutziger wird. Massaker und Gräueltaten gegen Zivilpersonen sind für uns zum Alltag geworden und es ist bemerkenswert, wie es Hennen und dem Produktionsteam von Dennis Ehrhardt gelingt,  brisante Themen unserer Gegenwart ohne mahnenden Zeigefinger in eine Produktion einzubinden, die der Unterhaltung dienen soll. Darüber hinaus nimmt der Plot noch einmal an Komplexität zu und eröffnet erneut einen weiteren Handlungsort. Wer also mit dieser Folge zum ersten Mal mit "Die Elfen" in Kontakt tritt, dürfte hinsichtlich Figuren, Orten und Handlungssträngen hoffnungslos überfordert sein.


Wer allerdings die Serie seit längerem verfolgt, wird erneut mit einem äußerst hochwertigen Hörspiel belohnt. Hochwertig bezieht sich hierbei sowohl auf eine äußerst komplexe Handlung, aber auch alle Attribute der Produktion. Hier steht Dennis Ehrhardt gleichbedeutend mit Qualität und Anspruch. Endlich zeigt sich aber auch, dass die ersten losen Enden des zweiten Zyklus (Folge 6-11) endlich verknüpft werden und man eine grobe Ahnung erhält, in welche Richtung die künftige Handlung gehen wird. Überraschend dürfte auch die Entwicklung einiger Hauptpersonen sein, die so sicherlich nicht zu erwarten gewesen sind. Dazu überrascht "Die Elfen" bei zunehmender Komplexität der Figuren mit einer abnehmenden Identifikationsfläche für die Hauptcharaktere, sowohl weiß als auch schwarz entwickeln sich zu verschiedenen Abstufungen von grau!


Komplex ist allerdings auch die treffende Bezeichnung für die verschiedenen Handlungsstränge, die man eigentlich nur dann richtig zusammenführen kann, wenn einem alle Folgen des zweiten Zyklus bekannt sind. Ein Einstieg mit "Totenfeuer" empfiehlt sich daher nicht, stattdessen sollte man mit der sechsten Episode beginnen, um diese epische Produktion vollkommen genießen zu können.


Auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Was Dennis Ehrhardt und sein Team auf die Beine stellen, um ein fantastisches Reich wie das von Bernhard Hennen mit Leben zu füllen, ist nichts Anderes als Blockbuster-Kino für die Ohren. Egal ob das unwirtliche Fjordland oder die Ebenen des Windlandes, scheinbar spielerisch gelingt es dem Team, mit Soundeffekten eine eigene Welt zu kreieren, die für den Hörer nachvollziehbar und fast greifbar erscheint. Über zwei Dutzend Stimmen sind bei "Totenfeuer" zu hören und die Namen lesen sich ein bisschen wie das "Who's Who" des kommerziellen Hörspiels. So sind klangvolle Namen wie Jürgen Thormann, Daniela Hoffmann, Bernd Vollbrecht und Martin Keßler im Booklet zu finden. So viel darf man an dieser Stelle bereits verraten, alle von ihnen können in ihren jeweiligen Rollen überzeugen!


Im Booklet finden sich wieder einige Zeilen von Bernhard Hennen, in denen er sich Gedanken zu "Totenfeuer" macht und einige Hintergründe zu dieser Folge preisgibt. Das Cover ist wieder einmal ein kleines Gemälde geworden und passt hervorragend zum Inhalt dieser Episode. Der zweite Hörspiel-Zyklus nährt sich unaufhaltsam seinem Ende und es bleibt zu hoffen, dass man im Hause Folgenreich auch einer dritten Staffel positiv gegenübersteht, denn es gibt wenige Serien, die mit so viel Liebe zum Detail gestalten werden.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Folgenreich/Universal Music



 



 
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