Bakerman und sein Team treten in diesem Zweiteiler eine Reise nach Indien an, wo ein geheimnisvoller Tempel an einem "fahlen Ort" nicht nur für Gefahr, sondern auch einen Übergang zur anderen Seite sorgt.
Nach dem Crossover um die "fiebrigen Tränen", das sich durch die
letzte Folge sowie
"Point Whitmark" 25 gezogen hat, wartet bereits die nächste Mission auf unsere Ermittler. Es steht eine Expedition auf dem Programm, und zwar in den ostindischen Bundesstaat Bihar Indiens. Während die Gegend weitläufig für Überbevölkerung, Hunger, Armut und Überschwemmungen durch den Monsun bekannt ist, sind Bakerman, Joyce Kramer, Larry Newman, Julien Cardieux und Schmidt auf andere Unliebsamkeiten aus. Auf sie wartet der nunmehr achte "fahle Ort", den es zu versiegeln gilt. Das erweist sich schwieriger als erwartet: Nachdem sich das Team mit dem Religionsforscher Stewart Carradine getroffen und sich seiner Expedition angeschlossen hat, kommt es bei einer Flussüberquerung zu einer ersten tödlichen Begegnung mit den Dienern der "Fahlen".
Der Weg führt zur uralten Tempelanlage Jangal Mandir, in der inmitten unzähliger überwucherter Statuen und Götzen eine Sekte von hinduistischen Sadhus lebt. Im Gegenzug für das Geheimnis der Unsterblichkeit verlangen sie die "fiebrigen Tränen", die Bakerman naturgemäßig wenig gewillt ist herzugeben. Das muss er auch nicht, denn Cardieux nimmt ihm den Bernstein, der tödliche Sporen beherbegt, ab und begräbt ihm unter einer ordentlichen Menge Steine. Ist der Zauberer ein Verräter? Möglicherweise nicht er, sondern Bakerman – so zumindest hat es für Larry Newman den Anschein, der sich durch Wasserfluten und Leichengruben kämpfen muss. Die Situation in der Anlage, die sich schließlich als riesiger unterirdischer Friedhof entpuppt, wird durch die Rückkehr eines alten Bekannten nicht gerade vereinfacht: Steven Burns…
Die Doppelfolge "Ich weiß, was Angst ist" und "Das Haus der Seele"
bringt die Story ordentlich voran, im Vergleich zu den vorangegangenen Teilen sogar in Lichtgeschwindigkeit. Bakermans Rolle im gefährlichen Spiel mit den Mächten des Bösen scheint für seine Mitstreiter mysteriöser denn je, während Schmidt an die Grenzen seiner Fähigkeit, die andere Seite zu sehen, und an den Rand des Todes gerät. Obwohl die gehörig aufgebaute Spannung verglichen mit den Geschehnissen zuvor eher unspektakulär gelöst wird, zeigt sich gerade darin die herausragende Eigenschaft dieser Serie: Eine unheimlich dichte Atmosphäre aufzubauen zu können, die vor dem geistigen Auge des Hörers für reichlich Kino im Kopf sorgt. Regisseur Volker Sassenberg hat gemeinsam mit Matthias Günthert einen großartigen Soundtrack geschaffen, in dem die Sprecher rund um den fantastischen Jürgen Kluckert als Erzähler glänzen können. "Gabriel Burns" zementiert mit den Folgen 34 und 35 einmal mehr seinen Status als Dauerbrenner in der deutschen Hörspiellandschaft.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #