Unser namenloser Held ist in der wahnwitzigen hermetisch abgeriegelten Welt von Thorinth nach wie vor auf der Suche nach seiner Frau Madalis und dringt dabei in immer konfusere Sphären ein.
Der Hauptdarsteller von Nicolas Fructus’ mehrbändiger Serie verfolgt eine heiße Spur und es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er seine Frau findet. Dabei erfährt er einiges über Madalis’ Aktivitäten, anscheinend geht ihre Verbindung zur örtlichen Terrorgruppe tiefer als anfangs angenommen. Um sie hat sich mittlerweile ein gewaltiges Heer geschart, das ihr zu Füßen liegt und vor allem dazu bereit ist für ein höheres Ziel zu sterben.
Die Suche nach Madalis wirkt in Band 2wie eine Begleiterscheinung in der Handlungsstruktur. Viel detaillierter herausgearbeitet wird die Sicht auf gesellschaftliche Machtstrukturen und politische Intrigen in Thorinth, diese originelle Gesamtsituation wird analytisch nach und nach präsentiert. Es tauchen ständig neue Charaktere auf, die mehr oder weniger geistreiche Dinge von sich zu geben haben, was es teilweise mehr als mühsam macht den Überblick zu behalten.
Außerdem scheint unser Held ein handfestes Suchtproblem mit der hauseigenen Droge in Thorinth zu entwickeln. So wie es aussieht, sind Herstellung und Vertrieb dieses mysteriösen blauen Pulvers der einzige ortsansässige Wirtschaftssektor. Das führt auch dazu, dass unser Held immer häufiger mit eigenartigen Anfällen zu kämpfen hat.
In Band 3 gelingt es ihm, seine geliebte Madalis zu finden. Da jedoch bis zum
Abschluss der Serie noch zwei Teile anstehen, kann man sich denken, dass dies noch nicht das Happy End sein kann. Unser Held tritt nun mehr in den Hintergrund und Madalis nimmt die Position der Hauptperson ein. Das geschieht unter anderem dadurch, dass unser Held durch seinen Drogenkonsum in eine Art Koma gefallen ist und verständlicherweise keinen sonderlich "berauschenden" Tatendrang versprüht.
Madalis ist in der Zwischenzeit damit beschäftigt, ihre Macht zu erweitern. Man bekommt immer tieferen Einblick in ihre revolutionären Pläne, die sie selbst als Dienst für die Menschheit beschreibt. Auch wenn es schwierig ist, die mit konfusen Eindrücken überladene Handlungsstruktur zu verfolgen, stellt sich wie bei einem Puzzle stetig ein immer klarer werdendes Bild zusammen. Man darf auf die weiteren Teile gespannt sein.
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