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Comic-Review: Roland, Ritter Ungestüm 1 (Cross Cult)

Das Mittelalter ist seit jeher eine beliebte Szenerie für Graphic Novels. Prinz Eisenherz, Falk von Steinfeld oder Sigurd sind Comic-Freunden wohlbekannt. Es tobte aber auch ein junger Heißsporn durch das finstere Zeitalter: Roland, Ritter Ungestüm.
 
Cover Roland, Ritter Ungestüm 1 (C) Cross Cult / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer Cross Cult Verlag, der mit seinem Programm immer wieder auch ein feines Händchen für Wiederentdeckungen beweist (die Wiechmann-Serien "Hombre" und "Thomas der Trommler" seien an dieser Stelle genannt), hat den frankobelgischen Klassiker neu aufgelegt.
Die Abenteuer des "Chevalier Ardent", so der Originaltitel, der wörtlich übersetzt "der feurige Ritter" bedeutet, erschienen ab 1966 in Fortsetzungen im belgischen Comic-Magazin "Tintin". Ab 1970 gab Casterman in Belgien Alben heraus, die erste deutschsprachige Ausgabe erschien 1975 bei Carlsen.


Die ersten drei Alben sind nun neu übersetzt in einem Band zusammengefasst. In "Der schwarze Prinz" verschlägt es den heißblütigen, abenteuerhungrigen Knaben Roland an den Hof von König Artus. In "Die Wölfe von Rotteck" schickt dieser den Hitzkopf, der mit seiner aufrührerischen Art den gesamten Hof in Unruhe versetzt, in die Ardennen, um abtrünnige Vasallen zu bändigen. Und in "Das Gesetz der Steppe" legt sich der feurige Ritter in Ungarn mit tartarischen Reiterhorden an.


Man merkt der Graphic Novel ihre Entstehungszeit an – im positiven Sinne: "Roland, Ritter Ungestüm" ist ein klassischer Abenteuer-Comic der alten Schule. Francois Craenhals gibt seinem Protagonisten und dessen Geschichte viel Zeit, sich zu entwickeln, die Story ist breit und episch angelegt, ohne aber langatmig zu wirken. Der Held wächst, reift und altert im Verlauf seiner Abenteuer, "Roland, Ritter Ungestüm" ist ein Entwicklungsroman in Form einer Graphic Novel. Craenhals Mittelalter lässt sich zudem weder geographisch noch zeitlich exakt verorten, es ist vielmehr ein stilisiertes Idealbild: Ein Idealbild, indem auch immer wieder Figuren der mittelalterlichen Sagenwelt wie König Artus auftauchen.


Craenhals’ großes Vorbild Hal Foster ist aber nicht nur in der Story spürbar, sondern scheint auch in den Zeichnungen durch: Sie sind extrem realistisch und detailverliebt ausgearbeitet, in ihrer Dynamik aber moderner als Fosters holzschnittartige Panels. Ein kundiges Nachwort von Volker Hamann, das großzügig bebildert ist (unter anderem sind die Titelbilder der deutschsprachigen Erstausgabe enthalten), beschließt den Band, den man allen Liebhabern von klassischen Abenteuer-Comics nur wärmstens empfehlen kann.


 
# # # Gustav Ganz # # #





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