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Special: Interview mit Günter Merlau von Lausch Hörspiele

Anlässlich der beiden neuen "Hellboy"-Folgen haben wir Oberlauscher Günter Merlau einige Fragen zur Audio-Adaption rund um den rothäutigen Detektiv des Paranormalen und Neuigkeiten aus dem Verlag gestellt.

(C) Lausch Hörspiele / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas für seine aufwendigen und liebevoll inszenierten Hörspiele bekannte Hamburger Label hat in den vergangenen Jahren fleißig produziert und ebenso fleißig Preise für seine Werke eingeheimst. Jetzt sind mit den Folgen 7 ("König Vold/Weihnachten in der Unterwelt") und 8 ("Baba Jaga/Köpfe/Sarg in Ketten") neue Teile der "Hellboy"-Hörspielreihe erschienen. Der Verlagschef himself hat uns freundlicherweise eine Interview-Audienz gewährt.


SLAM: Wie kam es zur Idee, ausgerechnet "Hellboy" als Hörspiel zu realisieren?

Günter Merlau: Hellboy ist für unser damals bereits bestehendes Programm eine ideale Mischung aus "Die Schwarze Sonne" und "Caine" gewesen, dazu noch für etwas jüngere Hörer geeignet, sodass eine Umsetzung dieses Stoffes eine perfekte Erweiterung unseres Katalogs war. Außerdem hatten wir total Bock drauf (lacht).


S: Sind weitere Adaptionen von Comic-Stoffen für die Zukunft geplant? Gibt es da aktuell weitere interessante Stoffe für dich, an die man sich ranwagen könnte?

GM: Mit den Folgen 7 und 8 sind unsere bisherigen Verträge mit dem (C) Lausch Hörspiele / Zum Vergrößern auf das Bild klickenLizenzgeber Dark Horse Comics zunächst ausgelaufen, wir müssen mögliche weitere Lizenz-Vorhaben vom Erfolg der Serie insgesamt abhängig machen. Natürlich würde ich gerne das gesamte B.U.A.P.-Universum (Anm.: Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen) weiter in Hörspiele umsetzen, zumal die Hintergründe von so interessanten Charakteren wie Abe Sapien oder Liz immer weiter aufgedeckt werden.


S: Die Hellboy-Comics erschienen hierzulande ja bei den Jungs vom Cross Cult Verlag, auf welche Art wird da zusammengearbeitet? Also etwa hinsichtlich gemeinsamen Marketing, Auftreten bei entsprechenden Veranstaltungen und so weiter?

GM: Cross Cult ist ein mit Lausch absolut vergleichbares Label. Wir bewegen uns auf gleicher Augenhöhe, was eine Zusammenarbeit sehr angenehm und sympathisch macht. Wir haben gemeinsame Aktionen zu den jeweiligen Hellboy-Releases gemacht, betreiben eine gemeinsame Landing-page und tauschen regelmäßig Banner und Werbeanzeigen. Viel mehr können wir nicht zusammen machen.


S: Die drei Kurzgeschichten der Folge 8 sind ja durch einen Wettbewerb entstanden. Was kannst du uns da zum Ablauf erzählen, wie war die Resonanz dazu?

(C) Lausch Hörspiele / Zum Vergrößern auf das Bild klickenGM: Wir haben die Ausschreibung im und in Zusammenarbeit mit dem Forum hoerspiel-projekt.de verbreitet und waren über die Resonanz wirklich überrascht. Vorlage waren die drei Kurzgeschichten des Comics als PDF-Datei, die sich die Teilnehmer downloaden konnten. Wir haben dann in den folgenden Wochen über 30 sehr gute Einsendungen erhalten, sodass die Wahl des Gewinners schwieriger wurde als erwartet. Am Ende hat aber der sehr talentierte Newcomer Franjo Franjkovic mit seinen drei Geschichten am meisten überzeugt und den "Hellboy-Ton" am besten getroffen.


S: Wie kann man sich den Entstehungsprozess von der Comic-Vorlage über Drehbuch, Aufnahmen, Musikkompositionen, Mastering und so weiter bis hin zur fertigen CD vorstellen? Über welchen Zeitraum entsteht eine Hellboy-Folge?

GM: Hellboy zu produzieren ist eine aufwendige und verantwortungsreiche Angelegenheit, die sich pro Folge zeitlich zwischen drei und sechs Monaten bewegt. Es beginnt natürlich mit der Auswahl der Geschichten, dann dem Schreiben des Drehbuchs, der Besetzung und Disposition, dann den tatsächlichen Aufnahmen mit den Schauspielern um dann umfangreich gemixt und mit mit Musik zu versehen werden. Teilweise sitzen zwei bis drei Sounddesigner an der Vertonung, meine musikalische Arbeit ist ebenso orchestral und umfangreich, sodass Hellboy zurecht zu den aufwendigsten Hörspielen Deutschlands gezählt werden kann.


S: Wie habt ihr es eingefädelt die Rechte für die Hörspielversion von Hellboy zu bekommen? Habt ihr da direkt mit Mike Mignola kommuniziert oder mit Dark Horse?

GM: Mike Mignola hat tatsächlich persönlich zugestimmt, nachdem (C) Lausch Hörspiele / Zum Vergrößern auf das Bild klickener Produktionen von uns gehört hat. Gott sei Dank waren die Hörspielrechte in diesem Fall nicht, wie sonst üblich, an die Filmrechte gekoppelt. Nur so hatten wir die Chance Dark Horse zu überzeugen.


S: Welche Freiräume habt ihr bei der Entstehung einer neuen Folge? Gibt es da von den Amis konkrete Vorgaben bezüglich eigener Ideen? Dürfte Hellboy bei euch theoretisch (und etwas überspitzt formuliert) statt seiner Zigarre mal ordentlich einen Joint durchziehen?

GM: Wir haben dramaturgische Freiheiten, die wir voll ausschöpfen, zum Beispiel dass die ersten beiden Kurzgeschichten aus Folge 7 von durch Szenen mit B.U.A.P.-Chef Manning verwoben werden. Das macht Spaß und gibt den Geschichten entsprechende Würze, radikale Änderungen der Charaktere und deren Eigenschaften wollen wir gar nicht vornehmen.

S: Können wir für die Zukunft auch mit Storys rechnen, die sich weniger stark an den Comic-Vorlagen orientieren? Oder gibt es da auch gewisse Regeln vom Lizenzgeber, die ihr einhalten müsst?

GM: Wir wollen und werden nur existierende Geschichten umsetzen, diese aber durchaus "pikant" erweitern oder, wie im Falle von Folge 7 durch selbst ersonnene Rahmenhandlungen erweitern. Die Zusammenarbeit sowohl mit Dark Horse als natürlich auch mit Cross Cult ist durchweg unkompliziert und vertrauensvoll.


S: Am 19. Juni 2010 steigt ja wieder die "Hörspiel" in Hamburg. Was kann man da von euch erwarten?

(C) Lausch Hörspiele / Zum Vergrößern auf das Bild klickenGM: Zunächst haben die Lauscher das ganze Ding ja dieses Jahr zum dritten Mal völlig eigenständig organisiert. Unsere Beiträge zum Programm werden unter anderem "Drizzt – Die Saga vom Dunkelelf" live sein, mit sechs Schauspielern, drei Musikern und großer Soundkulisse. Des weiteren werden wir der Tradition treu bleiben ein humoristisches Stück auf die Bühne zu bringen, dieses Jahr wird Rober Schlunzes "Future Man – man of da Future" Premiere feiern. Ansonsten kann man sich auf viele, viele weitere Live-Hörspiele wie "Dorian Hunter", "Peter Lundt", "Tony Ballard" und Gesprächsrunden mit Deutschlands bekanntesten Synchronstsimmen, wie Tobias Meister (Brad Pit), Torsten Michaelis (Wesley Snipes, Sean Bean) und last but not least Tilo Schmitz (Hellboy) freuen.


S: "Caine" ist ja kürzlich mit der zehnten und letzten Folge abgeschlossen worden. Ist da schon eine neue Serie als Ersatz dafür vorgesehen? Vielleicht kannst du vorab dazu etwas verraten?

GM: Eine neue Serie zu starten ist ein sehr umfangreiches und (C) Lausch Hörspiele / Zum Vergrößern auf das Bild klickenüberlegenswertes Unterfangen. Was tatsächlich im Herbst neu herauskommen wird, ist ein Hörspiel zu einem Markus Heitz-Stoff. Sozusagen der erste verhörspielte Heitz, worauf alle sehr gespannt sein dürfen. Eine weitere Serie ist für 2011 geplant.


Weitere Infos zu den beiden neuen Hellboy-Hörspielfolgen und eine gekürzte Fassung des Interviews findet ihr in SLAM #50.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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