Österreichs momentan wohl einzig wirklich relevanter Popstar, Austrofred, veröffentlicht seinen bereits dritten literarischen Exkurs.
Nach seiner Autobiographie "Alpenkönig und Menschfreund" und seinen kritischen Beobachtungen zum Weltgeschehen "Ich rechne noch in Schilling" dürfen die interessierten Leser nun Zeugen seines – fiktiven? – Schriftverkehrs mit Österreichs Vorzeigewunderkind Wolfgang Amadeus Mozart werden. Dank des Prototyps einer Zeitmaschine ist es dem wissensdurstigen und kommunikationsfreudigen Austrofred endlich möglich, auch mit dem Urvater des Austropops Kontakt aufzunehmen. Er kann aber nicht nur Briefe an den Wolferl schicken, auch kleine Aufmerksamkeiten wie zum Beispiel einen I-Pod (bespielt mit dem "Best Of" der letzten 50 Jahre Popmusik) oder kleinere Geldbeträge lassen sich durch das Raum-Zeit-Kontinuum ins Wien von 1782 schießen.
Mozart freundet sich schnell mit dem geselligen Queen-Fan und Ex-Oberösterreicher an und nimmt sich kein Blatt vor dem Mund, um auch mal über katholische Autoritäten oder das liebe Geld zu meckern. Austrofred nimmt sich seiner rührend an und versorgt ihn mit Ratschlägen und Tipps aus mehr als 200 Jahren Vorsprung in der Zeit. Da auch der große Austrofred nicht vor den Problemen des Alltags gefeit ist, muss auch Amadeus ab und an mal ein tröstendes Wörtchen für den österreichischen Komponisten der Jetztzeit bereithalten. Der Austrofred ist (wie er selbst sagt) ein quirliger und unbequemer Zeitgenosse, das merkt man schon an seinen Bühnenshows, wo er nicht selten den einen oder anderen Seitenhieb an seine "Kollegen" in der Populärkultur verteilt.
Auch in seinem Film "Giving Gas" hat man den (mittlerweile gar nicht mehr so) jungen Mann auf Schritt und Tritt auf seiner Tournee- und KFZ-Anmeldungsodyssee quer durch Österreich begleiten und so viel über die Charaktereigenschaften des musikalischen Genius lernen dürfen. Hat man sich in der Autobiographie auch noch über seine ländliche Herkunft schlau gemacht, steht einem nichts mehr im Wege Austrofreds nächsten animierenden Elektroschlag gegen die Lachmuskeln mit "Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben: Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart" wissbegierig entgegenzunehmen. Meine Wenigkeit freut sich indes schon auf einen längst überfälligen neuen musikalischen Ausstoß des schnauzbärtigen Musikrevoluzzers.
# # # Thomas Sulzbacher # # #
Keine Biografie, keine Skandale, kein Tourbericht, sondern schlicht und ergreifend ein Briefwechsel. Und welches musikalische Genie könnte es denn mit dem Champion aufnehmen? Richtig, der Woiferl. Aber nicht Ambros, sondern der Amadeus, der Mozart. Da wird der eine oder andere sagen: Zu dumm, dass dieser schon vor ein paar Jahrhunderten das Zeitliche gesegnet hat. Aber der Fred gibt ja bekanntlich nicht nur seinem Publikum Gas, sondern auch der Wissenschaft. So gelingt es ihm mit Hilfe des Beamens Briefe in die Zeit des werten Herrn Mozart zu schicken.
Und Austrofred wäre nicht Austrofred, wenn es dabei nur ums Komponieren gehen würde. Vielmehr kommen da auch elementare Fragen ins Spiel: Was trinkst du bei der Arbeit, lieber ein Kaffetscherl oder ein kaltes Bier? Hast du bei der Arbeit wirklich eine Perücke auf oder hängt die im Bad? Wer ist schlimmer, Salieri oder doch DJ Ötzi? Die künstlerischen Herangehensweise der beiden Komponisten ist ähnlich, die Praxis aber eine andere. Während Fred in einem 4/4-, also einem Rock-Umfeld arbeitet, war das bei Mozart noch ganz anders, der hatte noch nicht so viele Möglichkeiten, berichtet der gelernte Speditionskaufmann. Also Rock gegen Barock. Aber wenn Amadeus heute noch leben würde, dann würde er mit den heutigen Möglichkeiten mit Sicherheit die selbe Musik wie der Austrofred machen. Aber wie heißt es schon beim Highlander: „Es kann nur einen geben!“ Der amüsanteste musikalische Briefwechsel aller Zeiten!
# # # Markus Egger # # #