Gavin Bain und die Achterbahnfahrt der Musikindustrie, in der jedes Klischee unglaublich pointiert ausgeschlachtet wird.
Die Handlung ist schnell erzählt: Zwei schottische College-Studenten wollen als Rapper groß rauskommen. Das gelingt ihnen aber leider erst, als sie sich als Amerikaner aus Kalifornien ausgeben. Sie rappen mit amerikanischem Akzent, kleiden sich übertrieben nach dem geltenden Hip Hop-Klischee und benehmen sich prollig. Dann winkt endlich der heiß ersehnte Plattenvertrag. Was folgt ist der große Absturz im Drogensumpf. Gavin Bain erzählt von der Berg- und Talfahrt in der Musikbranche. Sein und Schein liegen oft näher beisammen als erwartet. Erfolg hat nur wer Mut zeigt, alles auf eine Karte zu setzen, lügt wie gedruckt und auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt.
Doch erst wenn man alles gewonnen und noch viel mehr verloren hat, ergibt sich die Chance sich selbst wieder zu finden. Träume müssen ja einen Sinn haben, auch wenn sie schneller zerplatzen als eine Seifenblase. So ist die Welt der Musikindustrie: Hart, ungerecht und voller bösartiger Fallen, die es zu umgehen gilt. Auf diese Art könnte man zumindest das Leben von Gavin Bain beschreiben, die absolute Neigung zur Selbstzerstörung tut dann eben noch das Ihre, mit Hilfe von viel Alkohol und noch mehr Drogen. Diese machen aus einem sympathischen Protagonisten ein bemitleidenswertes Wrack.
Wer diese Rezension etwas chaotisch, verwirrend und mutwillig schwafelig findet, bekommt schon einen guten Vorgeschmack auf das ganze Buch. Anfangs liest es sich noch recht kurzweilig. Doch je weiter das Buch voranschreitet, die Spannung abnimmt und die Langeweile zunimmt, kommt der Verdacht auf, dass nicht alles erzählt wird. Geheimnisse sind gut, machen das Leben und auch das Lesen interessanter, aber in diesem Fall wird das Ganze noch undurchsichtiger und noch weniger zum netten unterhaltsamen Zeitvertreib.
# # # Kathrin Schauer # # #