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Comic-Review: Marvel Noir – Daredevil (Panini)

Es brodelt in den dunklen Straßen und Gassen von Hell’s Kitchen. Zwei Unterweltbosse bereiten sich auf einen Krieg vor und bekommen noch dazu mit einem maskierten Vigilanten Ärger.

Cover Marvel Noir - Daredevil (C) Panini Comics / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEs war nur eine Frage der Zeit, bis auch Matt Murdocks superheldisches Alter Ego sein Debüt im Rahmen des "Noir"-Imprints von Marvel machen würde. Neben Frank Castle alias Punisher ist Daredevil wohl der Charakter, der von seiner Konzeption und Geschichte her am dichtesten an die beabsichtigte Atmosphäre für die Miniserien des neuen Sublabels herankommt. Nicht weiter verwunderlich ist dann auch nicht die Tatsache, dass einige seiner besten Storys von Autoren geschrieben wurden, die stark von den Erzähltechniken des Crime noir beeinflusst worden sind: Frank Miller, Brian Michael Bendis oder aktuell Ed Brubaker. Als vierten Band in der "Noir"-Reihe hat Panini die vierteilige Miniserie "Blindes Vertrauen" (im Original "Liar`s Poker") veröffentlicht.


Zur Zeit der Prohibition betreibt Foggy Nelson ein Detektivbüro, in dem eines Tages die attraktive Eliza auftaucht. Sie legt ein Bündel Scheine auf den Tisch und bittet um Schutz vor ihrem Ex-Liebhaber Orville Halloran, der nach zwei Jahren im Gefängnis seine kriminelle Karriere fortsetzt und gutes Geld mit illegalen Alkoholgeschäften macht. Die Dame gibt sich undurchsichtig, was vor allem Neugier und Interesse von Nelsons Assistent Matt Murdock erweckt. Er ist zwar blind, seine übrigen Sinne sind allerdings außergewöhnlich geschärft und erfassen jede noch so kleine Regung, jeden Herzschlag oder Geruch. Doch bei Eliza stellt sich sogar ihm die Frage, was tatsächlich hinter ihrer Fassade steckt und er entwickelt eine starke Zuneigung zu ihr.


Inzwischen kommt es zu einem Treffen zwischen Halloran und dem konkurrierenden Gangsterboss Wilson Fisk, bei dem beide ihre Claims abstecken und ein Kampf um die Macht in Hell’s Kitchen unausweichlich wird. Dabei erwähnt Halloran Matts Vater "Battlin’ Jack Murdock", einen Boxer der vor einst von ihm vor den Augen seines Sohnes erschossen wurde, weil er sich geweigert hatte einen geschobenen Kampf zu verlieren. Fisk gibt diese Info an Daredevil weiter und gießt damit ordentlich Öl ins Feuer, während zu allem Überfluss auch noch der mysteriöse, sogenannte Bullseye-Killer umgeht, der sein Ziel nie verfehlt.


"Daredevil Noir" funktioniert über weite Strecken und zehrt vom bekannten Setting des Charakters, das im Grunde ohne größere Abweichungen in die 1930er Jahre transportiert wurde. Das ist dann auch der große Nachteil, den Autor Alexander Irvine nicht ausbügeln kann: Es sind zu wenige Elemente vorhanden, welche die Noir-Variante des Charakters wirklich von jener aus der Gegenwart abhebt. Dieser Aspekt schwebt beständig über dem Vierteiler, der ansonsten handwerklich aber in Ordnung geht. Das wirkliche Highlight des Bandes sind eindeutig Tomm Cokers grimmige, schmutzige Zeichnungen, denen Daniel Freedman vor allem durch die Rasterung einen großartigen Pulp-Anstrich verpasst.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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