Das Grande finale einer der besten Manga-Serien der letzten Jahre – mit Spannung bis zuletzt und emotionalem Abschied.
Oberbösewicht Kakuzawa scheint am Ziel seiner Pläne angelangt zu sein: Lucy, "Mitochondriale Eva" und als einzige Diclonius fähig sich zu vermehren, ist wieder in seiner Gewalt. Das Schicksal der Menschheit scheint besiegelt, ist doch vor einigen Monaten eine manipulierte Rakete mit dem Vektor-Virus explodiert und hat ihre Fracht über dem Großraum Tokio verstreut. Unwissentlich wurde bereits ein großer Teil der Weltbevölkerung infiziert, bis die Behörden endlich Kenntnis von der drohenden Gefahr erhalten. Einige Schiffe mit einer seltsamen Geheimwaffe an Bord machen sich auf den Weg zu Kakuzawas abgeschotteter Forschungsanstalt, um an ein Gegengift zu gelangen. Dort ist allerdings die Hölle auf Erden ausgebrochen: Die vormals isolierten Diclonius sind durch Erschütterungen des Erdreichs aus ihren Gefängnissen befreit worden und verteilen großzügig diverse Gliedmaßen der Wachmannschaften in der Gegend.
Inmitten des Chaos ist es Lucy unterdessen gelungen, von der Insel zu entkommen und zu Kota zurückkehren. Der erwartet sie am Strand, obwohl er beim Angriff einer Spezialeinheit auf das Haus Kaede schwer verletzt worden ist. Er hat das Gedächtnis wiedererlangt, steht nun dem Mädchen von einst gegenüber, das aus Liebe zu ihm sowohl seine Schwester als auch seinen Vater tötete – und weiß, dass sie keine Vergebung dafür finden wird. Gleichzeitig droht sie innerlich zerrissen zu werden, da die Diclonius in ihr darauf drängt, das Antlitz der Erde von der Menschheit zu tilgen.
Der sechste und letzte Band von "Elfen Lied" vereinigt alle Vorzüge der vorangegangenen Kapitel: Splatter-Action, Drama, Emotionen, kombiniert mit jeweils einer Prise schlüpfrigem Etchi-Humor und Slapstick – wenn letztere zum Abschluss verständlicherweise geringer dosiert eingesetzt werden. Die Story bleibt bis zum Schluss hin aufwühlend und zwingt gnadenlos zum Umblättern der rund 400 Seiten. Der Abschluss der Saga ist ganz großes Kino im Kopf – und rechtfertigt das eventuelle Zücken eines Taschentuchs vollauf! Autor/Zeichner Lynn Okamoto hat unbestritten eine der eindrucksvollsten Serien der letzten Jahre aus dem Land der aufgehenden Sonne abgeliefert. Vor allem Manga-Frischlinge sollten dieses Must-read unbedingt in die Hände nehmen, um etwaige Klischeevorstellungen bezüglich des Genres von Vornherein ablegen zu können!