Die Welt hat beide Hände voll zu tun, das "Ultimatum"-Ereignis zu verdauen, auch Tony Starks Konzern ist stark geschwächt. Zu allem Übel wurden Technologien der Iron Man-Rüstung gestohlen und sind global im Einsatz, leider jedoch nicht für einen guten Zweck...
Magnetos Versuch, die Welt zu zerstören, hat den gesamten Planeten in Schutt und Asche gelegt. Naturkatastrophen ziehen über Europa, die Weltwirtschaft ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und auch der Superhelden-Playboy Tony Stark steht vor den Überresten seines Imperiums. Zwar ist er immer noch wohlhabend, für seine Verhältnisse jedoch bettelarm. Tony reist nach New York City. Im Stark Enterprise Gebäude angelangt, will er einen wichtigen Gegenstand, Remnant 242, sicherstellen, wird aber von einer unbekannten, schönen Frau mit Superkräften bedroht. Sie stellt sich als Justine Hammer, die Tochter von Justin Hammer, vor. Durch dessen Experimente hat sie Superkräfte erlangt, denen ihr Körper nicht länger gewachsen ist. Darum will sie an die Nanomaschinen unseres Helden gelangen.
Doch nicht nur Justine ist hinter Tonys Spielzeugen her. Zur selben Zeit gelingt es einem Dieb den Gegenstand Remnant 242 zu stehlen. Zu Tonys Verwirrung trägt der Dieb namens Ghost eine Rüstung, vollgestopft mit Iron Man-Technologie, und ist dabei nicht der einzige. Tony nimmt Justine mit in seinen fliegenden Luxus-Stützpunkt "FP1", wo Ärzte ihren Zerfall stoppen können. Gemeinsam nehmen sie die Spur der gestohlenen Iron Man-Technologien und von Remnant 242 auf.
Von Prag über Deutschland und England bis zur Burg Frankenstein führen sie die Anhaltspunkte zu Trägern seiner Rüstungsteile. Die Möchtegern-Iron Men stellen sich mit aller Kraft dem Original entgegen und bieten einigen Widerstand. Vor allem die Spezialeinheit der britischen Polizei weiß sich angemessen zu wehren und setzt Iron Man schwer zu. Nachdem er fast in der eigenen Rüstung in der Themse ertrinkt, befindet er sich schließlich wieder an Board der "FP1", die kurz darauf von zwei gigantischen Iron Men angegriffen wird. Die Roboter überwältigen Tony in seiner beschädigten Rüstung und bringen ihn in eine entlegene Basis mitten in einer Wüste. Hier trifft er auf einen alten Bekannten und muss erkennen, dass er sein Vertrauen zu leichtfertig verschenkt hat.
Steht der Name Warren Ellis auf dem Cover eines Comics, sind die Erwartungen naturgemäß ungemein höher. Er hat schon viele Geschichten für unterschiedliche Verlage geschrieben, sein Opus Magnum bleibt vorerst jedoch "Transmetropolitan". Auch der "Eiserne" ist kein Neuland für ihn, hat er doch schon die sehr gute Geschichte "Iron Man: Extremis" verfasst. Die Geschichte der gestohlenen Rüstung ist zwar gut zu lesen und unterhaltsam, aber nicht innovativ. Das liegt vor allem darin begründet, dass es sich um eine Hommage an die Iron Man Geschichte "Armor Wars" (1987-1988) handelt.
Leider erscheinen die Gegner nicht sehr ausgearbeitet und bleiben viel zu flach – Iron Man macht kurzen Prozess und zieht weiter. Auch der interessante Ghost ist im Endeffekt enttäuschend. Zeichner Steve Kurth bringt die Geschichte effektvoll und klar in seinen Bildern zur Geltung. "Ultimate Iron Man: Armor Wars" ist eine solide Geschichte, die zwar nicht zu den besten Arbeiten von Ellis zählt, aber trotzdem einige witzige Querverweise und Überraschungen bereit hält. Justine bereichert mit ihrer Anwesenheit und der daraus resultierenden Spannung die Geschichte und vor allem das Ende konnte mich als nicht eingeschworenen Iron Man-Fan durchaus überzeugen.
# # # Andreas Himmetzberger # # #