Das Erstlingswerk von Nicolas Fructus geht in die vierte Runde und beschert uns, wie schon in den ersten drei Teilen, visuelle Genialität und verbale Verwirrung.
Kurzes Backup: Unser Held Vei Din ist nach wie vor damit beschäftigt, seine Frau Madalis aus dem hermetisch abgeriegelten Turm von Thorinth zu befreien. Dabei wird er von der hysterischen Elide, dem maskierten Lank-Milo und ein paar Schnuffels begleitet. Zudem steht ihm der Geist von Amodef, dem Erschaffer von Thorinth, mehr oder weniger hilfreich zur Seite.
Madalis gewinnt immer mehr Macht und es gelingt ihr, sich aus der Gefangenschaft des vertikalen Kaisers zu befreien. Mit Hilfe des Narrenwärters schafft sie es, diesen zu stürzen. Vei Din will Madalis nun dazu bringen, Thorinth mit ihm zu verlassen. Sie bleibt jedoch stur und möchte ihre Experimente weiterführen, um das Geheimnis ewigen Lebens lüften. Nebenbei bahnt sich außerdem noch ein Techtelmechtel zwischen Lank-Milo und Elide an, das jedoch unter keinem guten Stern zu stehen scheint, da Lank-Milo auf eine äußerst heikle Mission geschickt wird. Außerdem droht weitere Gefahr, ausgehend vom entflohenen Narr, der versucht Madalis zu stürzen und ihre Freunde zu töten.
Fazit: Grafisch ist dieser Band wieder außerordentlich gut gelungen. Die Zeichnungen beherbergen ausdrucksstarke Mimiken und besondere Liebe zum Detail. Düstere Farben steuern zusätzlich noch zu einer besonderen Atmosphäre bei. Trotzdem schafft es auch dieser Band wieder nicht, eine klare Richtung der Handlung aufzuzeigen und ein tieferer Einblick in die Charaktere der Hauptpersonen bleibt ebenfalls verwährt. Leider wirkt dadurch die Story etwas emotionslos. Ein wirklicher Jammer, da das Setting für eine legendäre Saga schon seit Teil 1 vorliegt. Das Potential wurde bis jetzt jedoch nicht hinreichend genützt. Es bleibt zu hoffen, dass es Fructus im letzten Teil noch gelingt, die Kurve zu kratzen und einen gelungenen Abschluss zu kreieren.
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