Der Tod des zweiten Robin ist mehr als zwanzig Jahre danach immer noch ein wichtiges Stück (Superhelden-)Comic-Geschichte.
Es ist allgemein bekannt dass Superhelden sterben und wieder auferstehen. Am bedeutsamsten scheint mittlerweile die Frage zu sein, wie man den Abtritt des jeweiligen Charakters möglichst medienwirksam inszenieren kann. Jüngstes Beispiel ist sogar die im US-Fernsehen aufgegriffene Ermordung von Captain America, der aber seit kurzem wieder seinen Schild in der Welt der Lebenden schwingt. Weniger publicityträchtig war hingegen der "Tod" von Batman, der allerdings auch nicht wirklich gestorben ist, sondern in die Vergangenheit katapultiert wurde und sich momentan seinen Weg zurück durch den Zeitstrom ins Jetzt kämpft. Bei dieser Gelegenheit könnte er ja mal im Jahr 1988 vorbeischauen, als der Tod eines Superhelden noch eine Sensation war – und sein Sidekick Robin im Zentrum der Aufmerksamkeit stand.
Unter der Maske steckte nicht mehr Dick Grayson, der sich als Nightwing emanzipiert hatte, sondern Jason Todd. Bei den Fans nur wenig beliebt, bot DC Comics die Möglichkeit, per Telefon über Leben oder Tod des zweiten Robin im Rahmen der Storyline "A Death In The Family" zu entscheiden. Endergebnis: 5271 zu 5343 Stimmen gegen Robin, und so durfte Erzfeind Joker ran und Jason das Licht ausknipsen.
Das Resultat ist ein unbestrittener Klassiker des Bat-Kanons, der aber weniger durch das solide Kreativduo Jim Starlin und Jim Aparo ein Must-read ist, sondern schlicht und einfach durch das fiktive Blut an den Händen tausender Fanboys. "Ein Tod in der Familie", von Panini neu aufgelegt, sollte man auf jeden Fall gelesen haben. Und der gute Jason ist übrigens wieder als "Red Hood" zurückgekehrt…
# # # Andreas Grabenschweiger # # #