Seit 400 Jahren ist Eleonore als Vampir in dieser Welt gefangen, ein von ihr selbst ausgesprochener Fluch machte sie zu einer Untoten. Doch nun bekommt sie die Chance auf ein neues Leben.
Um eine neue Erfindung zu testen, reist Jakob Vanderborg mit Sohn Friedrich und Tochter Estelle in die Karpaten. Er soll für seinen Geldgeber einen Vampir fangen. Doch während der Inbetriebnahme der Maschine fährt der Geist Eleonores in Estelle. Als diese genießt sie nun ihr Leben, feiert die Nächte durch und verlobt sich schließlich auch standesgemäß, bis sie schließlich auf ihre große Liebe trifft. Hin- und hergerissen zwischen ihrer innigen Liebe und ihrem Blutdurst stellt sich für Estelle nur eine Frage: Hat diese Liebe eine Chance?Positives mal vorweg: Der Einband ist wirklich schön und lässt eine gewisse Erwartung entstehen. Und auch der Text auf dem Backcover klingt vielversprechend: "Mitreißender Auftakt einer faszinierend anderen Vampirsaga – außergewöhnlich spannend und unwiderstehlich romantisch erzählt."
Gut, dass eine Vampirseele durch eine Maschine eingefangen und in einen neuen Körper transferiert wird, ist eine nette Variante, aber mitreißend und faszinierend trifft das Ganze nicht wirklich, eher langatmig. Denn Spannung mag nicht wirklich aufkommen. Auch die Sympathie zu einer 400 Jahre alten, dauernd jammernden Vampirfrau, die mit ihrem neu gewonnenen Leben auch noch unzufrieden ist, will nicht wirklich aufkommen. Als sie dann doch beginnt etwas aufzutauen, wird alles durch die kitschige, schmalztriefende und viel zu weit ausgeschlachtete Liebesschnulze überlagert.
Romantik in allen Ehren, aber wenn die ganze Handlung und die gesamte Welt der Protagonisten von nichts anderem mehr zeugt, wird es zu viel. Nicht einmal die gelungene Beschreibung Berlins im 20. Jahrhundert kann da noch etwas retten. Bianka Minte-Königs Buch ist einfach nur anstrengend zu lesen. Nur wirklich ausdauernde Romantik-Kitsch-Liebesgeschichten-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Wer eine spannende Vampirgeschichte mit romantischer Untermalung erwartet, wird herb enttäuscht sein.
# # # Kathrin Schauer # # #