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Audiobook-Review: Gruselkabinett 40 & 41 (Titania Medien/Lübbe Audio)

Eine junge Frau mit blumiger Fantasie, das alte Gemäuer einer ehemaligen Abtei und die keimende Liebe zweier Menschen sind die Zutaten für diese Geschichte von Jane Austen. Keine klassische Gruselgeschichte, aber dank der tollen Inszenierung definitiv hörenswert.

Cover Gruselkabinett 40 & 41 (C) Titania Medien/Lübbe Audio / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSchauplatz des neuesten Doppelfolge aus der erfolgreichen "Gruselkabinett"-Reihe ist das ländliche England zur Zeit der späten 1790er Jahre. Die 17-jährige Pfarrerstochter Catherine Morland wuchs unter behüteten Verhältnissen in einer Großfamilie zu einer hübschen und aufgeweckten jungen Dame heran. Ihre große Leidenschaft, das Lesen von Schauerromanen, und ihre blühende Fantasie lassen Catherine von Erlebnissen träumen, wie sie auch den Figuren ihrer Lieblingsbücher wiederfahren. So kann es schon mal vorkommen, dass ihre Phantasie und Realität etwas vermischt werden und ihre Wahrnehmung blumiger ausfällt.


Das wohlhabende aber kinderlose, ältere Ehepaar Allen will über die Sommermonate wieder einige Wochen im beliebten Erholungsort Bath verbringen. Um Catherine etwas Abwechslung zu verschaffen und sie in die Gesellschaft einzuführen, entschließen sie sich sie mitzunehmen. Catherine ist begeistert und erhofft sich sogar ihren erträumten Geliebten in Bath anzutreffen.


In Bath geht Lady Allen mit der aufgeregten Catherine gemeinsam auf ihren ersten Ball. Dort lernt sie Isabella Thorpe kennen. Die beiden sind sich sofort sympathisch und freunden sich an. Weiters ist Isabellas älterer Bruder John sehr gut mit Catherines Bruder James befreundet. Aber auch ein anderer Mann erweckt ihre Aufmerksamkeit. Es ist der junge Gentleman und Geistliche Henry Tilney, der sie zum Tanzen auffordert und sich um Catherine bemüht. Catherines romantische Vorstellungskraft lässt sie auf mehr hoffen und sie kann es kaum erwarten, ihm wieder zu begegnen.


Leider erscheint Henry in der nächsten Woche auf keiner der gesellschaftlichen Veranstaltungen. Auch John hat Gefallen an Catherine gefunden und umwirbt sie mit seiner arroganten und angeberischen Art, was ihr in keinster Weise gefällt. Catherine beginnt sich schon mit ihrem Unglück abzufinden, als sie Henry in Begleitung einer schönen Dame bei einem Ball antrifft. Hocherfreut stellt Henry die Frau als seine Schwester Eleanor vor. Catherine ist erleichtert.


Henry, Eleanor und Catherine treffen sich immer wieder und genießen die gemeinsame Zeit. Nach einer intriganten Lüge von John, scheint die innige Freundschaft jedoch zerstört zu sein. Doch Catherine gelingt es das Mißverständnis aufzuklären und wird von General Tilney, dem Vater der Geschwister Tilney, eingeladen ein paar Tage am Familienanwesen Northanger Abbey, einer ehemaligen Abtei, zu verbringen.


Catherine ist hingerissen von dem alten Gemäuer, das eine angenehm gruselige Atmosphäre verströmt. Zusätzlich streut Henry noch einige geheimnisvolle Andeutungen, wie sie nur in Gruselromanen vorkommen. Catherine ist überglücklich, doch der General scheint etwas zu verbergen, denn in seiner Anwesenheit verhalten sich Henry und Eleanor etwas eigenartig. Als Catherine von dem etwas mysteriösen und plötzlichen Ableben der Mutter erfährt, geht es mit ihrer Fantasie durch und sie verärgert Henry sehr. Schon am nächsten Tag wird sie auf Wunsch des Generals auf das Unhöflichste früh morgens vom Anwesen verwiesen. Wie konnte sie den General nur so verärgern?


Das Hörspiel "Northanger Abbey" tanzt leider etwas aus der Reihe der tollen "Gruselkabinett"-Hörspiele. Kein Zweifel: Titania Medien hat wieder eine exzellente Inszenierung geschaffen. Die Sprecher sind durch die Bank hervorragend und transportieren Freud’ und Leid’ ihrer Rollen glaubhaft durch gekonnten Einsatz ihrer Stimmen. Auch die akkustische Untermalung und die Musikstücke fügen sich perfekt in das Gesamtbild ein. Der einzige Kritikpunkt ist, dass der Roman "Northanger Abbey" von Jane Austen, vielleicht auch besser bekannt als "Die Abtei von Northanger", kein Gruselroman im eigentlichen Sinne ist. Jane Austen, die ja hauptsächlich für romantische Literatur bekannt ist, schrieb eine klassische Liebesgeschichte mit allen Höhen und Tiefen, Intrigen und Machtspielen, aber echter Grusel mag nicht aufkommen. Somit kann ich das vorliegende Werk allen Freunden von guten Hörspielen mit einem Hang zur Romantik guten Gewissens empfehlen, eingefleischte Gruselfans werden wohlige Gänsehautmomente aber vermissen und nicht ganz zufrieden sein.



# # # Andreas Himmetzberger # # #





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