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Book-Review: Die Marvel Chronik (Panini)

70 Jahre Heldentum in einem prächtigen, limitierten Hardcover zusammengefasst. Die Bibel für Marvel-Jünger und alle, die es werden wollen!

marvel_chronik (c) Panini / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNach einem Vorwort von – natürlich! – Stan "The Man" Lee höchstpersönlich folgt sogleich das erste Highlight des Bands in Form der Einführung von Tom DeFalco. Hier lernt der geneigte Leser nämlich eines der größten Mysterien der US-amerikanischen Comic-Industrie kennen, nämlich das des Coverdatums: Ein Heft, das mit September datiert, wird bereits im Januar vom Autor eingereicht, im Februar gezeichnet und im März getuscht, gelettert, koloriert und redigiert, anschließend ausgeliefert. In den Handel gelangt es dann im Juni – das Coverdatum teilt dem Zeitschriftenhändler lediglich mit, wann er das Heft aus den Verkaufsständern nehmen und remittieren kann. Sehr lehrreich!


Nach diesem ersten pädagogischen Lehrstück für Marvelianer geht es dann schließlich daran, ganze sieben Jahrzehnte Historie staunend einzuatmen und zu verinnerlichen – fraglos eine einzigartige popkulturelle Geschichtsstunde, die man in missionarischem Eifer eigentlich sofort an seine lieben, von Funk und Fernsehen zugemüllten Mitmenschen weiterreichen will!


Den Auftakt macht das Jahr 1939, in dem die erste Ausgabe der neuen Comic-Reihe "Marvel Comics" des Timely Verlags (mit Coverdatum Oktober) erscheint. Während sich in Europa Hitlers Wehrmacht anschickt, die Grenzen Deutschlands über die Nachbarländer hinaus gewaltsam auszudehnen, werden in den Vereinigten Staaten mit der ersten (androiden) "Human Torch" und "Namor the Sub-Mariner" zwei furchteinflößende Charaktere auf die Leser losgelassen.
Das dies nicht die einzige Verquickung zwischen Realität und Comic-Fiktion ist, wird spätestens 1941 klar, als man bei Timely aufgrund des Riesenerfolgs eine neue Serie startet, die bald fast eine Million Kopien pro Monat verkaufen wird: "Captain America Comics". Noch vor dem offiziellen Kriegseintritt der USA als Folge des Angriffs auf Pearl Harbor verpasst Cap dem Führer einen Kinnhaken auf dem Cover seiner Debütausgabe – und markiert damit unverrückbar die Position der Kreativen gegen ein System der Unterdrückung.


Die Marvel Comics waren hier erstmals und sind immer wieder politisch: Man vergleiche beispielsweise die Ähnlichkeit der "Remember…"-Vignetten auf den Covers der Ausgaben kurz nach Pearl Harbor und Jahrzehnte später bei 9/11! Der Bezug zu solch realen Geschehnissen in jeweils einzelnen auf mehreren Seiten behandelten Jahren von 1939 bis 2008 ist in Textboxen gegeben, die den Leser informieren, was sich außerhalb des Marvel-Universums getan hat. Zusätzlich bekommen wir Massen an legendären und künstlerisch bahnbrechenden grafischen Leckerbissen in Detailansicht serviert, die jedem Connaisseur vor Freude die Tränen in die Augen treiben könnten. Großartig.


Um die abertausenden großen und kleinen Storys und Details zu beschreiben, die in den weit mehr als 300 folgenden Seiten ausgebreitet werden, reichen diese Zeilen einfach nicht aus. Hunderte Covers wollen bewundert, berühmt gewordene Klassiker und Must-reads entdeckt werden. Hinter jedem Buchstaben ist die Begeisterung und Motivation der Redaktion hinter diesem Prachtband zu entdecken – ein ganz und gar gelungenes Wagnis, für das an dieser Stelle ein unbedingter Kaufbefehl ausgesprochen werden muss!


# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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