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Book-Review: Tagebuch eines Heroinsüchtigen (Iron Pages)

Im Grunde handelt es sich hier nicht wie zu erwarten wäre um die Memoiren von Nikki Sixx, sondern um sein wiedergefundenes Tagebuch, das restauriert, sprich von verschiedenen Seiten wie Bandkollegen, Angehörigen, Management und Plattenfirmenschweinen (Originalzitat) und natürlich ihm selbst kommentiert und ergänzt wurde.

Tagebuch eines Heroinsuechtigen (c) Iron Pages / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSex, Drugs & Rock’n Roll sind ja schon mal der feuchte Traum eines jeden Musikliebhabers, der sich – zumindest in der Realitätsflucht Wachtraum – manchmal vorstellt, auf der Bühne bejubelt zu werden. Dass die Welt eines erfolgreichen Rockstars im Dauerrausch nicht immer ganz so lustig ist, hat sich zwar auch schon rumgesprochen, mit dem Klischee des partymachenden Rockstars wird aber in dieser Autobiographie echt, erschütternd und schockierend aufgeräumt. Kindheitstrauma, Wahnsinn, Drogensucht.


Umso erstaunlicher, dass es Nikki Sixx als Hirn, Motor und Songwriter von Mötley Crüe nach dem Erscheinen des "Girls Girls Girls"-Albums geschafft hat, sich auf der fogenden, halbjährigen Tour durch die USA selbst vom Heroin zu entziehen. Entzug heißt in diesem Fall nicht für immer, und "kein Heroin" bedeutet auch nicht gleich keine Drogen. Ein, wenn auch nicht schöpferisches, aber historisches Magnum opus gelingt Mötley Crüe in dieser verhältnismäßig klaren (oder sagen wir lieber: heroinfreien) Zeit damit, ihrem Musiklabel mit noch immer legendenumwobenen Tricks und Drohungen die Rechte an ihren eigenen Songs abzuluchsen.


Nach für den Durchschnittsmenschen unfassbaren Aushängern, die der Bandleader selbst als "Sikki’s" bezeichnet und einer nicht unerheblichen Dosis Heroin (Nachricht auf dem Anrufbeantworter von Sixx: "Ich bin nicht zu Hause weil ich tot bin") , die sich Nikki Sixx kurz nach der Reanimation aufgrund einer vorangegangenen Überdosis verabreicht, wird offenbar selbst dem abgefucktesten, verrücktesten, fertigsten Freak klar, das irgendwas schief läuft. Dieser Tatsache verdanken wir heute, nicht noch einen weiteren großen Musiker an den Drogentod verloren zu haben.


Fazit: Eine Warnung vor dem Konsum harter Drogen einmal anders und zwar von jemandem, der’s offensichtlich echt wissen muss. Eine Drogenhölle, die der kleine Durchschnittskiffer von nebenan nicht mal erahnen kann, in klaren Worten schonungslos dargestellt und phantastisch in einem Bilderrausch aus rot, schwarz und weiß illustriert. Auf jeden Fall einen Trip wert!


# # # Sandy Mayer # # #


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