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Audiobook-Review: Fetzer (Lausch/Edel)

"Du bist untot, du bist ein Star!" Der Untertitel ist Motto dieser amüsanten und zynischen Zombie-Geschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Markus Heitz ist rezension_fetzer_cover (c) Lausch/Edel / Zum Vergrößern auf das Bild klickenseit Jahren einer der erfolgreichsten Autoren im deutschsprachigen Raum und wurde schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Phantastik-Preis für das beste nationale Romandebüt. Wurden seine Werke bisher ausschließlich als Lesungen veröffentlicht, erscheint jetzt in Zusammenarbeit mit Lausch das erste Hörspiel aus der Feder des Autors. Mit der Vorlage zum Hörspiel, der gleichnamigen Kurzgeschichte "Fetzer", verlässt Heitz gewohntes Terrain und liefert eine futuristische und unterhaltsame Zombie-Erzählung, die für einige Überraschungen sorgt.


München im Jahr 2015: Der Carnivor-Virus verbreitet sich unter der Menschheit, die nicht weiß wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Erstaunlich jedoch ist, dass nicht alle Infizierten als hirnlose Untote mit unkontrollierbarem Heißhunger auf Menschenfleisch durch die Straßen wandeln. Einige konnten sich ihre innerliche Menschlichkeit bewahren und sind in der Lage ihren Drang zu kontrollieren. Die Fetzer Filmstudios witterten eine gewinnträchtige Chance und nehmen sowohl kontrollierbare als auch normale Zwangs-Carnivoren unter Vertrag. Zombiefilme mit echten Darstellern und realistischen Metzeleien finden reißenden Absatz und die Darsteller werden zu verehrten Stars. Als ein Mitglied der Seuchenbehörde versehentlich einen Zombie-Star bei einer Freiwilligenspeisung tötet, wollen die Fetzer Studios eine enorme Entschädigungssumme und schwören insgeheim Rache am Einsatzteam. Beim kurz darauf eintreffenden Hilferuf eines jungen Mädchens, vermutet dessen Leiter Botschinski eine Falle, doch er und sein Team müssen der Sache auf den Grund gehen.


Schon in den ersten Minuten des Hörspiels stellt sich ein ekelhaft-angenehmes Horrorgefühl ein. Typisches Zombiegeschmatze und Geräusche von zersplitternden Schädeldecken dringen aus den Lautsprechern. Die Sprecher, allen voran die eindringliche Stimme von Jürgen Holdorf, geben den Figuren eine gewisse, überzeichnete Authenzität. Die Produktion bewegt sich durchwegs auf hohem Niveau und weiß zu überzeugen. Glaubt man zu Beginn noch eine typische Zombiegeschichte serviert zu bekommen, zeichnet sich immer deutlicher eine zynische und kritische Abrechnung mit der aktuellen, Katastrophen- und Star-geilen Mediengesellschaft ab. Die Geschichte rund um das Einsatzteam verspricht einiges an Potential, welches in den rund 70 Minuten Spielzeit nicht ausgeschöpft werden kann. Eine größerer Handlungsbogen und somit mehrere Teile wären wünschenswert, sind aufgrund des Handlungstwists am Ende aber eher ausgeschlossen – schade! Zwar sind einige Dialogstellen etwas holprig und hätten etwas Feinschliff vertragen, insgesamt ist das Hörspiel aber allen Fans von hirnfressenden Mitbürgern wärmstens zu empfehlen.



# # #  Andreas Himmetzberger  # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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