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Comic-Review: Deadpool Sonderband 1 (Panini)

Endlich erfahren wir alles über die geheime Vergangenheit des Söldners mit der großen Klappe – oder doch nicht?

Andreas Grabenschweiger / Deadpool Sonderband 1 (C) Panini Comics / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDeadpool-Mania allerorten: Ryan Reynolds Cameo-Auftritt im ansonsten durchwachsenen "X-Men Origins: Wolverine" hat in den USA einen veritablen Hype um den "Merc with a Mouth" aufgelöst, folglich überschwemmte Marvel den Markt nicht nur mit dessen unzähligen Gastauftritten in den Serien anderer Helden des Verlags, sondern startete jede Menge (Mini-)Serien zusätzlich zur laufenden Ongoing. Nachdem Panini hierzulande das Interesse am großmäuligen Söldner mit den Tie-ins zu den Storylines "Secret Invasion" und "Dark Reign" in den entsprechenden "Marvel Monster Edition"-Bänden sowie dem zweiteiligen "Deadpool: Der Söldner mit der großen Klappe" getestet hat, wurde vor kurzem Deadpools eigene zweimonatliche Heftreihe gestartet. Da aufgrund des erwähnten immensen Outputs genügend Material für weitere Späße vorhanden ist, wird der geneigte Fan in Form von "Weiber, Wummen & Wade Wilson!" gleich noch mit dem ersten neuen Sonderband beglückt.


Zu Beginn finden wir den guten Deadpool uniformiert im Capitol wieder, wo er sich dem Senat stellt. Der Grund für die medienwirksame Anhörung ist ein Massaker an Mitgliedern eines mexikanischen Drogenkartells in Sinaloa, bei dem auch Zivilisten ums Leben gekommen sind. Wade Wilson ist der einzige Überlebende des Gemetzels und nutzt die günstige Gelegenheit dazu, mit der Regierung abzurechnen. Nicht nur Senator Benjamin Sevier kippt die Kinnlade nach unten, als unser Held erzählt: Von seinen Anfängen als bei den Kameraden unbeliebter Soldat, der an einem unheilbaren Gehirntumor erkrankt, der Teilnahme am "Waffe X"-Programm, dem auch Wolverine entstammt, und dem streng geheimen Team, dem er gemeinsam mit Domino, Bullseye und Silver Sable angehört und das diverse Drecksarbeiten für die Regierung erledigt. Schließlich steht noch ein letzter Job an, der die vier nach Mexiko führt. Doch irgendetwas läuft mächtig schief, oder ist es doch nur Deadpools ausufernde Fantasie, die da Streiche spielt?


Nach der Lektüre dieses Vierteilers ist man versucht, sich an den Kopf zu greifen – wie ist Duane Swierczynksi bloß auf diese Story gekommen! Und das aber völlig im positiven Sinne, denn das Teil macht ordentlich Laune und dem Trademark Deadpool alle Ehre. Wir können uns wieder einmal über jede Menge irrsinniger Einfälle, direkte Dialoge mit dem Leser und einer Showeinlage freuen, bei der sich unser schizophrener Held als Michael Jackson-Double inklusive Maske und Gesangspart betätigt. Swierczynksi versteht es blendend, mit den Erwartungen der Leser zu spielen, die endlich mehr über die Origin Deadpools erfahren können und dann letztendlich nur Schall und Rauch übrig bleibt. Ganz großes Kino, das von den überdrehten Zeichnungen von Jason Pearson wunderbar unterstützt wird. Wenn der Unterhaltungswert weiterhin so hoch gehalten wird, dann nur ruhig her mit weiterem Material über den "Merc with a Mouth"!



# # # Andreas Grabenschweiger # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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