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Book-Review: God Hates Us All (Heyne)

Der selbstironische Rückblick der "Californication"-Ikone Hank Moody entpuppt sich als irrwitzige Achterbahnfahrt, angereichert mit einem Cocktail aus Sex und Drogen.

(C) Heyne Verlag / God Hates Us All / Zum Vergrößern auf das Bild klickenVor einiger Zeit, gut versteckt am späten Sonntagabend, sendete RTL 2 die bitterböse und schräge Serie "Californication" des amerikanischen Pay-TV-Senders Showtime, deren mittlerweile drittel Staffel nun auf DVD vorliegt. Im Mittelpunkt des herrlich kaputten Reigens steht der Schriftsteller Hank Moody, seine Liebe zu den Frauen, dem Alkohol und anderen bewusstseinserweiternden Substanzen. Aufhänger der ersten Season ist eine Schreibblockade Hanks in Folge der Verfilmung seines Bestsellers. Eben jener ist nun bei Heyne erschienen und schafft eine intermediale Verbindung zur Serie. "God Hates Us All" gaukelt dem unwissenden Leser vor, tatsächlich aus der Feder von Hank Moody zu stammen. Um diesen Anschein zu erwecken, gibt es wie bei anderen Autoren auch eine kurze Vita und ein Schlusswort des Verfassers zum vorliegenden Roman.


Inhaltlich steht der Roman nur insoweit in Verbindung mit dem TV-Auftritt, als dass er sich den Hauptprotagonisten mit der Serie teilt. Das Buch setzt in der Vergangenheit von Hank Moody ein, um genauer zu sein Ende der 1980er Jahre. Moody hat soeben beschlossen, sein Studium an den Nagel zu hängen und auf andere Weise sein Glück zu versuchen. Die in Folge dessen geschilderten Ereignisse stehen den abstrusen Handlungssträngen der Serie in nichts nach. Hier bekommt der Leser all das serviert, was er von einem Buch zu "Californication" erwarten darf. Ein Panoptikum schriller und abgedrehter Figuren in einem Strudel aus Alkohol, Drogen und Sex und nochmals Sex. Die trockenen Anmerkungen Moodys zu seinem eigenen Leben und jenen Menschen, die ihm unterwegs darin begegnen, sitzen ebenso sicher wie auf der Mattscheibe.


"God Hates Us All" ist eine kurzweilige Angelegenheit geworden und es macht durchaus Spaß, Hank Moody in jungen Jahren über die Schulter zu schauen. Sei dies nun bei seiner beruflichen Karriere als Drogendealer, einem 24-stündigem Stunden Aufenthalt in Südkorea oder eben dann, wenn die Ex-Freundin versucht, Hank im Drogenwahn die Lichter auszupusten. Wer ein Fan der Serie ist, kann und sollte hier zugreifen, aber auch Leser, die bisher keinerlei Kontakt mit "Californication" hatten, sollten dem Buch eine Chance geben. Moralapostel, die bereits bei der Erwähnung des Wortes Sex rot anlaufen, sollten jedoch lieber einen Bogen um diesen Roman machen. Der Autor dieser Zeilen fühlte sich jedenfalls von dem Parkourritt durch die emotionale Erlebniswelt des Hank Moody bestens unterhalten.  


 
# # # Oliver Fleischer # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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