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Comic-Review: Haunt 2 (Panini)

Die Herren McFarlane, Kirkman und Capullo liefern wieder exquisites Lesevergnügen um das ungleiche Brüderpaar Daniel und Kurt Kilgore.

(C) Panini Comics / Haunt 2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenGanze sieben US-Hefte umfasst der zweite Paperback von Panini mit dem neuesten Streich aus dem Hause Image. "Spawn"-Daddy Todd McFarlane ist wieder als Co-Autor und Tuscher an Bord, während statt Robert Kirkmans Partner bei "Invincible", Ryan Ottley, nun Greg Capullo, vorher für die Layouts zuständig, das Artwork komplett übernommen hat. Wir erinnern uns: Der nach einem Einsatz ermordete Geheimagent Kurt Kilgore ist durch eine bizarre Laune der (Comic-)Natur in der Lage, seinen Bruder Daniel als eine Art Geist zu begleiten und mit ihm zu einem mächtigen Wesen zu verschmelzen, das aussieht wie eine Mischung aus Spawn und Spider-Man. Dieses kann mit seinen Gegnern ordentlich aufräumen und wird deshalb von Kurts Behörde rekrutiert, was bedeutet dass Daniel zuerst eine anstrengende Ausbildung durchlaufen muss. Die hat er auch dringend nötig, denn noch immer sind die geheimen Unterlagen des an Menschen experimentierenden Dr. Shillinger verschwunden und heiß begehrt.


Kurts Ziel war es, gemeinsam mit seiner Geliebten Mirage, die Aufzeichnungen an den Höchstbietenden zu verkaufen und sich mit einer hübschen Summe aus dem Staub zu machen. Wie der erste Band gezeigt hat, ist jedoch alles anders gekommen und der scheinbar perfekte Plan komplett in die Binsen gegangen. Nun ist der skrupellose Gangsterboss Mr. Hurg im Besitz von Shillingers Notizen und dabei, dessen Kenntnisse zum Aufbau einer Armee von schwerbewaffneten Supersoldaten zu nutzen und sie an seine Geschäftspartner zu verkaufen. Haunt, wie das Mischwesen aus Daniel und Kurt mittlerweile genannt wird, macht sich daran den Bösewicht auszuschalten, gerät dabei aber in Gefangenschaft und muss sich nebenbei auch mit Cobra herumschlagen, dem er kürzlich das Gesicht ordentlich umgepflügt und dessen Laune mehr als verdorben hat. Unterdessen erfährt Kurts Frau Amanda vom gefährlichen Doppelleben ihres verstorbenen Mannes und wird plötzlich mit einem unerwarteten Geldsegen konfrontiert.


So hoffnungsvoll die Geschichte von "Haunt" ihren Anfang genommen hat, so temporeich geht es hier weiter. Was Todd McFarlane seinerzeit bei "Spawn" falsch gemacht hat, meistert Robert Kirkman mit Bravour – nämlich eine rasch und mit wenig Verschnaufpausen voranschreitende Handlung, die wohldosiert Actionsequenzen und Charakterstudien einander abwechseln lässt. Während Haunt lernen muss seine Kräfte und Fähigkeiten zu beherrschen und erst zum Kämpfer ausgebildet wird, erfährt man in den ruhigeren Passagen mehr über die Hintergründe von Kurt und Mirage. Daniels Privatleben kommt mit seiner neuen Freundin in Schwung, wenn die "Prostituierte wird aus den Fängen ihres Zuhälters gerettet"-Masche auch reichlich abgedroschen ist. Zeichnerisch ist Greg Capullo, einst als Epigone des "Toddsters" gestartet, ohnehin seit langem eine Klasse für sich und kann nicht nur mit diversen Splatter-Einlagen glänzen. Wenn es sowohl erzählerisch als auch grafisch auf diesem Niveau weitergeht, ist "Haunt" auf dem besten Weg zu einem der interessantesten Titel aus der Superhelden-Sparte von Image im noch jungen Jahrzehnt zu werden. Das Potential zum Kult ist jedenfalls vorhanden.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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