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Comic-Review: Deadman Wonderland 1 (Tokyopop)

Wer sagt dass ein Vergnügungspark nur für eitel Sonnenschein sorgt? Im Fall des jungen Ganta Igarashi erweist sich ein solcher jedenfalls als veritable Todesfalle.

(C) Tokyopop / Deadman Wonderland 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Zufälle gibt`s, die gibt`s gar nicht", lautet ein Spruch, oder: "Die seltsamsten Geschichten schreibt das Leben". Man könnte versucht sein, daran zu denken, wenn man den ersten Band von "Deadman Wonderland" in Händen hält. Binnen Jahresfrist nach "Tokyo Inferno" ist damit bei den Hamburger Manga-Spezialisten von Tokyopop eine weitere Serie erschienen, in der ein Erdbeben in der japanischen Hauptstadt eine zentrale Rolle spielt. Im aktuellen Fall sind noch dazu große Teile der Metropole von einer als Folge davon ausgelösten Flutwelle zerstört worden – eine Fiktion, die andernorts durch die tragischen Ereignisse im Frühjahr beängstigend schnell von der Wirklichkeit eingeholt worden ist. Man schreibt 2023, zehn Jahre nach der großen Naturkatastrophe, als das nackte Grauen über den 14-jährigen Schüler Ganta Igarashi hereinbricht. Ein lächelnder "Roter Mann" taucht plötzlich auf und bringt mit einem Schlag all seine Klassenkameraden um, er selbst überlebt auf wundersame Weise.


Damit ist die unheimliche Sache jedoch längst nicht ausgestanden: Der verdutzte Teenager findet sich im Krankenbett in Handschellen wieder und wird wegen Massenmords angeklagt. Zum Tode verurteilt, liefert man in das "Deadman Wonderland" ein, das erste völlig private Gefängnis im Land der aufgehenden Sonne, das als riesiger Vergnügungspark betrieben wird. Die Häftlinge sind dabei die unfreiwilligen Statisten in bizarren Wettkämpfen, bei denen es vor den Augen der Besucher um Leben und Tod geht. In dieser rauen Welt voller Gefahren muss sich Ganta nun zurechtfinden und sich sowohl vor gewaltbereiten Mitinsassen als auch den Machenschaften der intriganten Gefängnisleitung in Acht nehmen. Zu allem Übel entdeckt er schließlich, dass der "Rote Mann" in einem abgeschotteten Teil des Komplexes gehalten wird und das Schicksal der beiden eng verknüpft ist…


Wenn man Autor Jinsei Kataoka und Zeichner Kazuma Kondou eines nicht vorwerfen kann, dann Langatmigkeit. Binnen weniger Seiten werden die Leser ebenso wie die Hauptfigur mitten ins Geschehen geworfen, als es zum Massaker in der Schule kommt. Nicht minder rasant erfolgt die Einführung in den zentralen Schauplatz, ohne auch nur den geringsten Hinweis auf die Hintergründe für die Verurteilung Gantas zur Todesstrafe zu geben. Offensichtlich hat der "Promoter" Tsunenaga Tamaki seine Hände im Spiel, und nicht nur der junge Hauptdarsteller rätselt, warum ihn die naive Shiro von früher zu kennen scheint. Der Ursprung seiner geheimnisvollen Kräfte, die ihn schnell zum besonders beachteten Insassen des "Deadman Wonderlands" machen, und die Mysterien, die den Zellenblock G und seine Mitbewohner umgeben, machen auf die Fortsetzung neugierig. Wenn es in diesem Tempo und grafisch weiterhin so solide gestaltet weiter geht, könnte sich die Serie zu einer echten Empfehlung mausern.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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