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Audiobook-Review: Sherlock Holmes 1 (Titania Medien/Lübbe Audio)

Gleich in seinem ersten Abenteuer bekommt es Sherlock Holmes mit einem der größten Verbrecher der Kriminalgeschichte zu tun: Jack the Ripper.

(C) Titania Medien/Lübbe Audio / Sherlock Holmes - Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit Titania Medien hat sich nun bereits das dritte Hörspiel-Label an eine Vertonung von Fällen des wohl berühmtesten Detektivs der Weltgeschichte begeben. Wie bereits der Mitbewerber Romantruhe Audio setzt man jedoch nicht auf den Originalkanon an Kurzgeschichten und Romanen des geistigen Vaters von Sherlock Holmes, Sir Arthur Conan Doyle, sondern richtet sein Augenmerk auf eigene Stoffe. Erfreulich ist hierbei dass erneut Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt als Holmes und Watson zu hören sind, schließlich waren sie bereits im Rahmen der "Krimi Klassiker"-Reihe als Stimmen des britischen Detektivduos im Einsatz. Ein deutlicher Pluspunkt, in dieser Hinsicht auf Kontinuität zu setzen.


Im ersten Abenteuer der neuen Serie trifft Sherlock Holmes nicht etwa auf einen alten Bekannten wie etwa Professor Moriarty, sondern einen der wohl berühmtesten Mörder der Weltgeschichte. Die Rede ist von niemand anderen als Jack the Ripper. Da sich niemand im Polizeiapparat von Scotland Yard in der Lage sieht dem blutrünstigen Treiben des Mörders von Whitechapel Herr zu werden, wendet sich der verzweifelte Inspector Abberline an Sherlock Holmes. Doch der ist wenig begeistert von der Aussicht, in die laufenden Ermittlungen einzugreifen. Erst als er davon erfährt dass sein Freund Doktor Watson unter dringenden Verdacht steht, Jack the Ripper zu sein, sieht sich die Spürnase aus der Baker Street zum Handeln gezwungen.


In der Anlehnung an eine geschichtlich belegte Persönlichkeit wie Jack the Ripper und dessen abscheuliche Morde liegt ein Manko dieser Hörspielproduktion. Da man beschließt, sich in weiten Teilen an die historischen Fakten zu halten, was im Grunde eigentlich immer eine gute Wahl ist, kollidiert dies mit dem Kosmos eines Sherlock Holmes. Der große Detektiv hat schließlich nie versagt und jeden seiner Fälle gelöst. Schon einige Male äußerte Sherlock Holmes bereits Desinteresse an einem scheinbar zu banalen Fall, allerdings ist es schwer vorstellbar, dass er sich die Mitarbeit an den Ripper-Morden hätte entgehen lassen, egal ob sein guter Freund Watson darin verstrickt wäre oder nicht. Die Produktion und Musikauswahl sind, wie von Titania gewohnt, auf einem hohen Niveau und es gelingt hervorragend, sich ins viktorianische Zeitalter zurückzuversetzen. Die Geräusche sind passend gewählt und runden das Gesamtbild ab.


Die Spielzeit dieser ersten Episode ist besonders üppig ausgefallen. Was in so manchem Fall einen Pluspunkt darstellt, sorgt hier für eine gewisse Langatmigkeit der Geschichte. An mancher Stelle hätte eine Kürzung der Story sicherlich gut getan. Die Sprecher zeigen wieder einmal mehr ihr Können. Die Figuren erscheinen glaubhaft und es gibt keinen Ausfall zu verzeichnen, ein Umstand, der auch der guten bis hervorragenden Regiearbeit im Hause Titania geschuldet ist. Nach persönlichen Empfinden ist allerdings Mrs. Hudson fehlbesetzt, die Stimme von Regina Lemnitz will nicht so wirklich zu der älteren, zurückhaltenden Haushälterin passen – aber über persönliche Geschmäcker lässt sich ja bekanntermaßen hervorragend streiten. Layout und Covergestaltung sind gelungen und dürften sich wohltuend von anderen Interpretationen des Meisterdetektivs im Verkaufsregal absetzen.


Titania Medien hat einen soliden Start mit seinem Sherlock Holmes vorgelegt. Einige Kinderkrankheiten sind sicherlich noch zu finden, sollten aber schnell der Vergangenheit angehören, so wie man die Macher von Titania kennt. Nach "Im Schatten des Ripper" ist das Potential der "Geheimen Fälle des Meisterdetektivs" bereits deutlich erkennbar, besitzt aber noch Luft nach oben. Lediglich Puristen, die keine Veränderung ihres Lieblingsdetektivs dulden, sollten einen großen Bogen um diese Produktion machen.



# # # Oliver Fleischer # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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