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Comic-Review: Batman & Robin 1 (Panini)

Grant Morrison kann sich mit "Batman Reborn" das Verdienst anhaften, den Dunklen Ritter wieder ziemlich cool gemacht zu haben.

Andreas Grabenschweiger / Batman & Robin 1 (C) Panini Comics / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWährend die Ermordung von Jason Todd, dem zweiten Robin, 1988 noch ebenso hohe Wellen geschlagen hat wie das Ableben von Superman vier Jahre später, haftet dem Tod von Superhelden heutzutage kein allzu großes Überraschungsmoment mehr an. Kein Wunder, schließlich beschleicht den geneigten Leser wohl eher das Gefühl dass die Spandexträger wie die Fliegen sterben und teilweise ebenso schnell wiederauferstehen. Im Gegensatz zum Attentat auf den uramerikanischsten aller Superhelden, Captain America, der 2007 sogar mehreren US-Networks eine Newsmeldung wert war, sorgte der Tod von Batman im Zuge des "Final Crisis"-Crossovers für weniger Rauschen im Blätterwald. Höchstwahrscheinlich allerdings aufgrund der Tatsache, dass Bruce Wayne nicht wirklich starb, sondern von Erzbösewicht Darkseid durch den Zeitstrom in die Steinzeit befördert wurde und sich seinen Weg ins Jetzt erst mühsam bahnen musste.


In der Zwischenzeit fehlt Gotham City der bewährte Beschützer – hier setzt "Batman & Robin" von Grant Morrison an. Der schottische Autor, der die Welt des Dunklen Ritters in den letzten Jahren ordentlich durchgeschüttelt hat, lässt den ersten Robin und späteren Nightwing, Dick Grayson, in die übergroßen Fußstapfen des vermissten Bruce Wayne treten. Die Rolle des Sidekicks fällt dessen zehnjährigem Sohn Damian zu, der von seiner Mutter Talia al Ghul und ihren Assassinen in der Kampfkunst unterwiesen worden ist. Der junge Mann ist darauf bedacht das Erbe seines Vaters zu erfüllen, lässt sich bei den Einsätzen aber oftmals zu sehr von Emotionen lenken und begibt sich in unnötige Gefahr. Das wiederum führt zu ständigen Streitigkeiten mit Dick, der sich in seiner neuen Rolle sichtlich unwohl fühlt.


Nichtsdestotrotz muss sich das ungleiche Paar zusammenraufen, um einer Bande von Rauschgifthändlern auf die Spur zu kommen, die eine neuartige Droge mittels eines Virus übertragen wollen. Die Spur führt zum durchgeknallten Professor Pyg, der es liebt seinen Opfern ein neues, optisch weniger ansprechendes Äußeres zu verpassen. Als er dank Batman und Robin in Gewahrsam genommen werden kann, geht der Ärger allerdings erst richtig los, denn eines seiner Opfer wird vom eingangs erwähnten, wiederauferstandenen Jason Todd alias Red Hood rekrutiert – und der versteht seine Aufgabe darin, Verbrecher nicht nur zu bekämpfen, sondern auch physisch zu vernichten. Die Blutspur, sie gemeinsam durch Gotham ziehen, erregt die Aufmerksamkeit des Gangsterbosses El Penitente, der mit dem blutrünstigen Flamingo seinen Mann für`s Grobe einfliegen lässt…


Die ersten sechs Ausgaben von "Batman & Robin", aufgeteilt in zwei Dreiteiler, zeigen wie die Lücken, die das Verschwinden von Bruce Wayne aufgetan hat, mit gegenseitigem Misstrauen und permanenten Konflikten seiner Nachfolger gefüllt werden. Wie es für Grant Morrison üblich ist, darf man sich über skurrile Einfälle und Spielereien freuen, die vor allem hinsichtlich der von ihm neu eingeführten Schurken beste Unterhaltung bieten. Ist der Auftritt von Professor Pyg schon sein Geld wert, wird mit dem Latino-Schurken Flamingo der Wahnwitz-Level ordentlich in die Höhe geschraubt. Das weckt mitunter Erinnerungen an die Camp-Atmosphäre der 1960er Batman-Fernsehserie, zieht die Story aber zu keinem Zeitpunkt ins Lächerliche. Frank Quitely macht seine Sache als Zeichner recht ordentlich und passt mit seinem eigenwilligen Stil wunderbar zum bewährten Partner Morrison, während der Schnitt zu Philip Tan ab Heft 4 zu abrupt geraten ist. Abgesehen davon bietet "Batman Reborn" passable Unterhaltung.



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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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