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Audiobook-Review: Prof. Sigmund Freud 4 (Stil)

Sigmund Freud unter Verdacht! Hat sich der berühmte Psychoanalytiker tatsächlich an einer seiner Patientinnen vergangen?

(C) Stil / Prof. Sigmund Freud 4 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenErfreulich schnell setzt Stil die Serie um Professor Sigmund Freud mit "Stimulus" fort und bringt nun zeitlich die Folgen vier und fünf, in deren Mittelpunkt erneut der berühmte Wiener Psychoanalytiker steht. Erneut wählt Stil auch für diese Folge einen neuen Ansatz, dieses Mal ist es niemand geringerer als der Professor selbst, der unter Verdacht steht einer Patientin zu nahe gekommen zu sein. Eines der zentralen Themen dieser Folge ist es, den Professor vom Vorwurf des sexuellen Übergriffs zu entlasten. So steht nicht die Figur des Professors im Mittelpunkt des Plots, sondern seine Tochter und der Gendarm Karl Gruber, denen die undankbare Aufgabe zufällt, Indizien zu finden, die den Professor von den Tatvorwürfen entbinden.


Doch auch die Seite der Anklage ist derweil nicht untätig und setzt alles daran, Freud hinter Gitter zu bringen. Neben den Anschuldigungen gegen den Nervenarzt rückt Stil ein anderes, leider auch heute noch sehr aktuelles Thema in den Fokus dieses Hörers. Das Österreich um das Jahr 1920 stand dem Deutschen Reich in seinem an Intensität wachsenden Antisemitismus und einem um sich greifenden Fremdenhass in nichts nach. Dass einer der bekanntesten Vertreter der jüdischen Gemeinde Wiens zur Zielscheibe von Verleumdung und Diskriminierungen wird, erscheint da nicht weiter verwunderlich. Stil ist es gelungen, die gesellschaftlichen Ressentiments der Zeit gegen eine religiöse Minderheit deutlich herauszuarbeiten. Dies geschieht erfreulicherweise nicht zu Lasten des Unterhaltungswerts, der mutige Spagat zwischen Anspruch und Unterhaltung ist zum wiederholten Mal geglückt.


Neben einem guten Skript kann man natürlich nicht oft genug die Arbeit der Sprecher erwähnen, die einen erheblichen Beitrag dazu leisten, damit diese Produktion gelungen ist. Die drei Hauptakteure Hans Peter Hallwachs, Felicitas Woll und Andreas Fröhlich setzen ihre hervorragende Arbeit ohne erkennbare Ermüdungserscheinungen fort. Auch die Nebenrollen sind wie gewohnt gut besetzt, Lutz Mckensy liefert eine glaubwürdige Performance als Staatsanwalt und Marie Bierstedt als vermeintliches Opfer ab. Ton und musikalische Beiträge sind als sehr gut zu bezeichnen. Das Booklet ist dieses Mal in einem dunklen Violett gehalten, wird vom bereits bekannten Gesicht des Professors und einiger Hinweise auf den Inhalt verziert und macht diese Folge zu einem Hingucker in den Weiten der CD-Regale. "Prof. Sigmund Freud" verliert an keiner Stelle an Fahrt und kann mit "Stimulus" erneut punkten.



# # # Oliver Fleischer # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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